Chemieunfall in Düsseldorf U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee wieder frei

Düsseldorf · Wegen eines Chemieunfalls musste der U-Bahnhof an der Heinrich-Heine-Allee in Düsseldorf am Mittwochvormittag evakuiert und gesperrt werden. Laut Feuerwehr hatte es bei Bauarbeiten eine chemische Reaktion gegeben. Am Mittag konnten die Bahnen wieder halten.

U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee evakuiert
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Es roch stechend in der Einkaufspassage des U-Bahnhofs an der Heinrich-Heine-Allee. Die Rolltore zu den Bahngleisen wurden heruntergelassen. Gegen 9.45 Uhr fuhr keine der Bahnen mehr den U-Bahnhof an der Heinrich-Heine-Allee an. "Alle betroffenen Linien fahren ohne Halt durch", bestätigte Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster am Vormittag. Betroffen waren die Linien U74, U75, U76, U77, U78 und U79.

Im Rahmen der Wehrhahnbaustelle waren im U-Bahnhof Klebearbeiten durchgeführt worden. Laut Feuerwehr hatten Bauarbeiter einen Zweikomponentenkleber zusammengerührt, der zur dauerhaften Verbindung zwischen einem älteren Betonboden und neu aufzubringendem Bodenestrich sofort aufgerollt werden sollte. Da es beim Auftragen des Stoffes allerdings zu einer Verzögerung kam, setzte sich bereits im Anrührbehälter Wärme frei. "Dadurch verdampfte der flüssige Haftklebstoff und sorgte für einen beißenden, unangenehmen Geruch", erklärt Feuerwehrsprecher Heinz Engels.

Als ein Rheinbahnfahrer den Gestank bemerkte, alarmrierte er umgehend die Feuerwehr, die den U-bahnhof vorsorglich evakuierte. Für rund zwei Stunden fuhren die Bahnen am unterirdischen Haltepunkt durch. Dieses Durchfahren durch den Tunnelbereich trug laut Feuerwehr auch zur "Geruchsverdünnung" bei. Zusätzlich wurde ein Großlüfter an der Heinrich-Heine-Allee Ecke Theodor-Körner-Straße mit einem großen Saugschlauch aufgestellt.

Umweltamt und Feuerwehr führten Luftmessungen und -analysen durch. Gefahr für Passanten oder Bauarbeiter bestand jedoch nicht.

Während des Einsatzes erlitt eine Frau aus Ratingen einen Asthma-Anfall und wurde vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Verletzte gab es nicht.

(ila)
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