Durch DNA-Spuren überführt Viereinhalb Jahre Haft für Kö-Räuber

Düsseldorf (dto). Zwei Jahre nach einem versuchten Einbruch bei Kö-Juwelier Kern ist am Donnerstag das Urteil gefallen. Der 25-jährige Täter muss für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte zusammen mit mehreren unbekannten Komplizen im Juli 2004 mit einem Kleinwagen in die Eingangspassage des Juweliers gerast war. Der Angeklagte hatte während des gesamten Prozesses geschwiegen. Dass er auch an dem spektakulären Überfall im April 2005 beteiligt war, bei dem die Täter in Wildwest-Manier um sich geschossen hatten, konnte ihm die Staatsanwaltschaft jedoch nicht nachweisen.

 Die Polizei hat noch keine heiße Spur.

Die Polizei hat noch keine heiße Spur.

Foto: rpo (Maike Schulte)

Der Wagen war in der schmalen Passage jedoch stecken geblieben, die Eingangstür hielt dem Druck stand. Die Täter hatten daraufhin das Auto in Brand gesetzt und dadurch einen erheblichen Sachschaden angerichtet. Anschließend flüchteten sie mit einem anderen Fahrzeug. Damit verunglückten sie jedoch auf der Autobahn 52 bei Mönchengladbach. Sie ließen das Auto zurück, knackten in einem Wohngebiet ein weiteres Fahrzeug und setzten ihre Flucht Richtung Niederlande fort.

Die Polizei entdeckte in dem verunglückten Fluchtwagen Blutspuren, die mit einer DNA-Analyse dem jetzt verurteilten Niederländer zugeordnet werden konnten. "Obwohl der Angeklagte im gesamten Prozessverlauf geschwiegen hat, konnten wir ihn dadurch trotzdem überführen", sagte Staatsanwalt Johannes Mocken am Donnerstag.

Er geht davon aus, dass der 25-Jährige und seine Komplizen auch an dem spektakulären Raubüberfall bei dem "Kö"-Juwelier im April 2005 beteiligt waren. Damals hatten mehrere bewaffnete und maskierte Täter Uhren im Wert von mehreren Millionen Euro erbeutet. "Wir gehen davon aus, dass der jetzt verurteilte Mann damit zu tun hat, beweisen können wir es leider nicht", sagte Mocken. Allerdings werde man weiter eng mit den niederländischen Strafverfolgungsbehörden zusammenarbeiten, um auch diesen Fall aufzuklären.

(afp)
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