Temposünder-Bilanz 2016 Blitzer bringen 15 Millionen Euro für Düsseldorfer Stadtkasse

Düsseldorf · Im vergangenen Jahr wurden mehr als 250.000 Temposünder im Stadtgebiet geblitzt. Die meisten Raser erwischt die Blitzanlage im Rheinufertunnel. Überhöhte Geschwindigkeit ist die zweithäufigste Unfallursache in Düsseldorf.

 Die Polizei kontrolliert regelmäßig auch an den Ausfahrten des Kö-Bogen-Tunnels das Tempo. An der Kaiserstraße wurden am Dienstag 20 Fahrer in zwei Stunden gestoppt, der schnellste fuhr 85 km/h.

Die Polizei kontrolliert regelmäßig auch an den Ausfahrten des Kö-Bogen-Tunnels das Tempo. An der Kaiserstraße wurden am Dienstag 20 Fahrer in zwei Stunden gestoppt, der schnellste fuhr 85 km/h.

Foto: pfw

Die Anlage im Rheinufertunnel hat dem Blitzer auf der A44 den Rang abgelaufen: Jeden Tag wurden dort im vergangenen Jahr 215 Autofahrer geblitzt, die deutlich schneller als die erlaubten 70 Kilometer pro Stunde fuhren. Macht 78.574 Verstöße im Jahr - der Autobahnblitzer löste dagegen nur 27.746 Mal aus. Dort ist Tempo 100 erlaubt, der schnellste Fahrer raste mit 214 Kilometer pro Stunde in die Messung. Im Rheinufertunnel war der Schnellste auch nicht viel langsamer: Tempo 155 dürfte ihn teuer zu stehen gekommen sein.

Warum die Fallzahl im Rheinufertunnel so deutlich angestiegen ist (2015 blitzte es dort rund 7000 mal weniger), kann sich Michael Zimmermann, Leiter des Ordnungsamtes, nicht erklären. Auch an der A 44 seien die Zahlen gestiegen. "Wir behalten das im Auge, werden auch 2017 unseren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten."

Dazu gehört auch die Mobile Verkehrsüberwachung, die an derzeit 650 Standorten im Stadtgebiet ihre Messgeräte aufbauen kann. Dort wurden im vorigen Jahr 52.221 Temposünder geblitzt - rund 4000 weniger als 2015. Leicht rückläufig war auch das Ergebnis an den sieben Starenkästen im Stadtgebiet: 2015 waren dort 30.814 Fahrer zu schnell, im vergangenen Jahr blitzten die Kameras 28.897 Mal.

Überhöhte Geschwindigkeit ist in Düsseldorf die zweithäufigste Unfallursache (die Nummer Eins mit 2615 Fällen im vergangenen Jahr sind Fehler beim Abbiegen und Wenden). Doch nicht alle 769 Unfäle im vergangenen Jahr seien "Raser-Unfälle", betont Polizeisprecher Marcel Fiebig. "Oft kracht es auch, weil ein Fahrer nur wenige Stundenkilometer zu schnell war."

Rund 46.500 Knöllchen gab es dafür im vergangenen Jahr von der Polizei. Das sind mehr als in den Vorjahren, was unterschiedliche Ursachen haben kann: Zum einen ist die Zahl der Pendler um 6000 gestiegen, was die Zahl derer erhöht, die Verstöße begehen können. Zum anderen hat die Polizei ihre Kontrollen 2016 um etwa 1000 erhöht. Noch mehr seien 2017 vorerst nicht geplant, sagte Fiebig. "Wenn wir die Notwendigkeit dazu erkennen, kann sich das aber schnell ändern - die Polizei ist flexibel."

Neu in der Blitzer-Bilanz der Stadt ist die Messanlage vor der A46-Baustelle in Richtung Neuss. Dort gilt Tempo 80, damit die Autofahrer nicht zu schnell in die 60er-Zone in der Baustelle einfahren. Seit September ist der Blitzer in Betrieb, was in den vier Monaten bis zum Jahresende 18.170 Autofahrer zur Kenntnis nehmen mussten, als sie Post von der Stadt bekamen - darunter einer, der mehr als doppelt so schnell unterwegs gewesen war und dem ein Fahrverbot droht.

Die Buß- und Verwarngelder der erwischten Temposünder bescheren der Stadtkasse für 2016 rund 15,7 Millionen Euro - eine Million Euro mehr als im Vorjahr. Allerdings seien noch nicht alle Verfahren abgeschlossen, heißt es aus dem Ordnungsamt.

(RP)
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