Lärmschutz Blitzer für die Fleher Brücke
Düsseldorf · Die Landeshauptstadt und die Bezirksregierung haben sich verständigt, auf der A 46 zwischen Düsseldorf und Neuss dauerhaft das Tempo zu kontrollieren, um den Lärmschutz zu verbessern. In Wersten wird es dagegen vorerst keine Blitzer geben.
Ab dem nächsten Jahr werden sich die Autofahrer auf der Fleher Brücke an die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h halten müssen — denn dann wird die Stadt mit festen Blitzeranlagen das Tempo an dieser Stelle der A 46 überwachen. Dies bestätigte das Düsseldorfer Verkehrsdezernat auf Anfrage der Rheinischen Post.
Die Landeshauptstadt, die Bezirksregierung, die Polizei und der Landesbetrieb "Straßen NRW" haben sich mündlich darauf geeinigt, die Blitzer auf der Brücke zu installieren. In den kommenden Wochen wollen sich die Beteiligten verständigen, an welcher Stelle die Anlage platziert wird. Ausschreibung und Bau werden nach noch ein knappes Jahr beanspruchen. Zwei Jahre nach dem Start soll die Anlage evaluiert werden.
Damit hat sich die letzte große Hoffnung der Anwohner der Autobahnbrücke erfüllt. Sie hatten seit der Eröffnung Ende der 70er Jahre für einen besseren Lärmschutz in den umliegenden Stadtteilen gekämpft. Vor eineinhalb Jahren hatte ihnen das Landesverkehrsministerium zugesagt, eine Lärmschutzwand zu bauen — die Arbeiten laufen aktuell auf der Brücke und sollen in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Das von den Bürgern erhoffte Tempo 80 gilt aktuell wegen Bauarbeiten, wird nun dauerhaft eingerichtet und eben ab dem nächsten Jahr kontrolliert. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder erlebt, dass Tempo 80 galt und dieses mit mobilen Blitzern kontrolliert wurde. Unsere Erfahrung war, dass das eine fantastische Lärmschutzmaßnahme ist", sagte Jürgen Borrmann, Sprecher der Fleher Bürger-Interessengemeinschaft. Die jetzt gefundene Lösung bringe nur Gewinner mit sich: "Die Autofahrer, weil es sicherer wird, die Stadt, weil sich die Anlage schnell refinanzieren wird, und die Anwohner, weil es endlich ruhiger wird."
Die gute Nachricht für die Anwohner der Fleher Brücke ging nicht einher mit einer guten Nachricht für die Menschen, die an der A 46 zwischen dem Uni- und dem Werstener Tunnel wohnen. Auch sie hatten auf ständige Tempokontrollen gehofft. Vorerst stimmt das Land diesem Wunsch nicht zu, weil das NRW-Verkehrsministerium vor wenigen Wochen einen neuen Asphalt für die A 46 als Lärmschutzmaßnahme bewilligt hatte. Geplant ist, den extrem lauten Gussasphalt auf der sechsspurigen Trasse durch Wersten mit einem sogenannten "Dünnschichtbelag" zu überziehen.
Die schallschluckenden Eigenschaften dieses Überzuges sollen den Lärm auf der Stadtautobahn um bis zu vier Dezibel mindern, was gefühlt einer Halbierung des Lärms entspräche. Erst wenn feststeht, wie hoch der Lärmpegel mit dem neuen Asphalt ausfällt, will das Land mögliche weitere Schritte — zum Beispiel Tempokontrollen oder Flüsterasphalt für die umliegenden Straßen — erörtern.
Wie die Anlage auf der Fleher Brücke aussehen wird, steht noch nicht fest. Diskutiert werden zwei Modelle: Streifen im Boden, die messen, ob ein Auto zu schnell darüber rollt, oder Blitzer, die mit einer Art Laser die Geschwindigkeit feststellen. Für Letzteres spricht, dass damit deutlich geringere Eingriffe verbunden sind, weil dafür die sechsspurige Autobahn nicht aufgerissen werden müsste.
Betreiber der Anlage wird, obwohl die Straße dem Bund gehört, die Stadt sein. Das heißt, auch die Einnahmen blieben in Düsseldorf. Die Erfahrungen an anderen Stellen zeigen, dass die Kosten für den Bau nach gut eineinhalb Jahren gedeckt sind und dass sich das Verhalten der Autofahrer an den Stellen merklich ändert.
