Düsseldorf Blitzmarathon: Hunderte waren zu schnell

Düsseldorf · An 30 verschiedenen Kontrollstellen nahm die Polizei von gestern bis heute morgen die Autofahrer ins Visier ihrer Laserpistolen und Messgeräte. Am Ende waren einige Hundert zu schnell.

April 2014: So liefen die Kontrollen in Düsseldorf
8 Bilder

April 2014: So liefen die Kontrollen in Düsseldorf

8 Bilder

Blitz-Marathon in Düsseldorf — um 6 Uhr ging es gestern los, bis heute morgen um 6 Uhr wurde kontrolliert. Hunderte waren zu schnell.

Viele Autofahrer wussten davon, aber nicht alle nutzten ihr Wissen. Wie der Pendler, der als zu schnell ertappt und von Polizeisprecher Markus Niesczery angesprochen wurde. Der Mann am Steuer: "Gerade habe ich Sie noch im Radio gehört, wie Sie über die Kontrollen gesprochen haben." Dass er Sekunden später selbst in eine Messstelle geraten könnte, hatte er offenbar nicht erwartet.

Die Düsseldorfer Polizei verteilte ihre 30 Kontrollstellen über das gesamte Stadtgebiet und in Teilen auch auf den Autobahnen, für die sie zuständig ist. Aus zivilen und blau-silbernen Streifenwagen heraus, mit Radarmessgeräten und Laserpistolen nahm man die Autofahrer ins Visier, die zu schnell unterwegs waren. Ein Sprecher: "Während sich das Gros der Verkehrsteilnehmer meist vorbildlich verhält, gibt es auch dieses Mal wieder Autofahrer, denen das Bewusstsein für die Gefahren, die zu schnelles Fahren mit sich bringt, fehlt. Nach wie vor ist die gefahrene Geschwindigkeit bei einem Unfall der maßgebliche Faktor für die Schwere der Verletzungen."

Das vorläufige Ergebnis im Einzelnen (Dienstag, 8. April 2014, 6 bis zum Nachmittag). Stadtgebiet Düsseldorf: 5759 kontrollierte Fahrzeuge, 175 Verwarngelder und Ordnungswidrigkeitenanzeigen, ein Fahrverbot. Spitzenreiter war ein 31-jähriger Bielefelder, der um 9.30 Uhr mit seinem Opel auf der Vennhauser Allee 42 km/h (erlaubt 50 km/h) zu schnell fuhr. Zu seinem Verhalten wollte sich der Mann vor Ort nicht äußern. Dies kann er dann schriftlich nachholen, wenn ihm demnächst die Anzeige zugeht. Ihn erwarten ein Monat Fahrverbot, vier Punkte in Flensburg und ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro.

Auf den Autobahnen im Bereich des Regierungsbezirkes Düsseldorf, für den die Polizei Düsseldorf zuständig ist, wurden 28 917 Fahrzeuge kontrolliert. Es gab 324 Verwarngelder und Ordnungswidrigkeitenanzeigen. In fünf Fällen wurden wegen zu hoher Überschreitung Fahrverbote verhängt. Der Spitzenreiter war mit 131 km/h unterwegs, wo nur 80 Kilometer pro Stunde erlaubt waren.

Das zu schnelle Fahren ist in Düsseldorf, wie in anderen Großstädten, ein absolutes Massendelikt: In 2013 wurden insgesamt 218 000 Fahrzeuge als zu schnell registriert. Gemessen wird von der Polizei (insgesamt knapp 27 000 Fälle) und von der Stadt, die vor allem mit ihren festen Kontrollstellen zigtausende beim Rasen erwischt.

Bis zum vorigen Jahr war die Kontrollstelle am A 44-Tunnel am Flughafen ein Spitzenreiter: Dort waren 2013 immer noch 32 000 Fahrzeuge viel zu schnell unterwegs (erlaubt sind 100 km/h, auf die Kontrollen wird mehrfach hingewiesen). Aber seit dem die neuen Messstellen auf der Fleher Brücke (A 46) eingerichtet sind, werden die früheren Rekorde dort gebrochen: Obwohl dort erst sechs Monate in der einen und zwei Monate in der anderen Richtung geblitzt wird, fielen bereits knapp 39 000 Wagen als zu schnell auf.

Absoluter Spitzenreiter ist jedoch immer noch der Rheinufertunnel: Dort überschritten fast 60 000 Fahrer in 2013 das Tempo-Limit von 70 km/h.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort