Düsseldorf Blumen und Kerzen erinnern an tödliche Cabrio-Tour

Düsseldorf · Bei einem Unfall auf dem Hellweg in Flingern starb am Wochenende ein 26-jähriger Düsseldorfer. Er saß im Wagen eines Freundes, der mit einem Taxi kollidierte. Freunde und Familie legten an der Unfallstelle Blumen und Kerzen nieder.

Das ganze Wochenende lang kamen Freunde und Verwandte des Getöteten an der Unfallstelle zusammen. Viele brachten Blumen und Kerzen mit, um an Dominick M. zu erinnern.

Das ganze Wochenende lang kamen Freunde und Verwandte des Getöteten an der Unfallstelle zusammen. Viele brachten Blumen und Kerzen mit, um an Dominick M. zu erinnern.

Foto: Andreas Endermann,

Der Hellweg zwischen Gerresheim und Flingern: eine breite Straße, vierspurig ausgebaut. Zu gut, heißt es bisweilen, und im weiteren Verlauf, wo aus dem Hellweg die Dreherstraße wird, soll deshalb auch ein Starenkasten die Autofahrer an Tempo 50 erinnern. In der Nacht zum Samstag hat der Blitzer nichts ausrichten können. Dominick M. saß in einem BMW, der in die andere Richtung fuhr. Das Dach des sportlichen Cabriolets war geöffnet, M. und ein Kumpel saßen auf der Rückbank, ein weiterer junger Mann saß auf dem Beifahrersitz. Am Steuer: ein 27-jähriger Düsseldorfer. Offenbar kurz nachdem er die Brücke passiert hatte, verlor er aus noch unklarer Ursache die Kontrolle über den Wagen. Der schlingerte und schleuderte über die Fahrbahn, kollidierte mit einem Taxi, das in Richtung Gerresheim unterwegs war.

M. und sein Nebenmann wurden aus dem Wagen geschleudert. Feuerwehrleute fanden sie schwer verletzt in einem Gebüsch, für M. kam die Hilfe zu spät: Er starb während der Reanimationsversuche an der Unfallstelle. Der Fahrer und die beiden Mitfahrer (20 und 21 Jahre alt) wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht, auch der Fahrgast im Taxi, ein 24-jähriger Mann, erlitt bei dem Aufprall eine schwere Beinverletzung. Einzig der Taxifahrer (54) überstand den Unfall zumindest körperlich mit leichteren Blessuren.

Es war ein "schlimmes Bild", sagte ein Feuerwehrmann später. Und auch am Tag danach noch zeugen die Kreisemarkierungen des polizeilichen Unfall-Teams von dem Trümmerfeld, in das sich die Straße innerhalb von Sekundenbruchteilen verwandelt haben muss. Noch in der Nacht waren Angehörige der Verletzten an der Unfallstelle, immer wieder trafen sie sich dort auch am Wochenende, fassungslos und entsetzt. Ein Meer von Blumen und Kerzen, viele rot-weiße Fortuna-Logos, erinnern an der Unfallstelle an Dominick M. Und immer wieder fragen sich seine Freunde und Familie: Warum?

Die Polizei kann diese Frage noch nicht abschließend beantworten. Ein Spezialistenteam hat noch in der Nacht und auch am Samstag die zahlreichen Spuren gesichert, hat von der Drehleiter der Feuerwehr aus die Unfallstelle mit Spezialkameras fotografiert. Es wird eine Weile dauern, bis all das ausgewertet ist. Die Ermittlungen seien noch lange nicht abgeschlossen, heißt es bei der Polizei. Eins steht fest: Enorme Kräfte müssen bei der Kollision gewirkt haben. Dass wenigstens eins der Fahrzeuge deutlich schneller als 50 Kilometer pro Stunde fuhr, gilt als sicher. Beide Wagen, an denen Totalschaden entstand, den die Polizei mit 60 000 Euro beziffert, wurden zur technischen Untersuchung sichergestellt und eingeschleppt.

Der Hellweg wird von jungen Autofahrern einer bestimmten Szene häufig als Rennstrecke genutzt. Das sei nach bisherigen Erkenntnissen zumindest bei dem Unfall an diesem Abend aber nicht der Fall gewesen, sagte ein Polizeisprecher gestern. Und: Die Alkoholtests, denen sich beide Autofahrer unterziehen mussten, seien negativ verlaufen.

Nun sucht die Polizei Zeugen, die helfen können, die Unfallursache zu klären. Diese sollten sich unter der Telefonnummer 0211 8700 melden.

(RP)
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