48-Jähriger tötet zwei Frauen in Düsseldorf und Erkrath Richter erlässt Haftbefehl gegen mutmaßlichen Amokläufer

Düsseldorf · Nach dem Amoklauf des Gastronoms Yanquing T. aus Düsseldorf am Freitag sind zwei der Opfer weiter in Lebensgefahr.

Das Protokoll des dreistündigen Rachefeldzugs
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Foto: dpa, jps fdt

Die beiden 51 und 33 Jahre alten Männer waren bei dem tödlichen Rachefeldzug des 48-Jährigen durch das Rheinland schwer verletzt worden. Als besonders kritisch gilt der Zustand des 51-Jährigen. Am Samstag erließ ein Richter Haftbefehl gegen den Verdächtigen. Die Mordkomission war die ganze Nacht über im Einsatz.

Yanquing T. war am Freitag in Goch gefasst worden, nachdem er zwei Frauen (50 und 54 Jahre alt) in Düsseldorf und Erkrath getötet und mehrere Personen verletzt hatte. Wie die Polizei am Samstag bestätigte, handelt es sich bei der 54-Jährigen um eine Rechtsanwältin aus Düsseldorf. Neben den Todesopfern und den beiden schwer verletzten Männern gibt es außerdem einen Zeugen (64), der bei dem Rachefeldzug leicht verletzt wurde.

Die Ermittler sind im Dauereinsatz, wie Polizeisprecherin Susanna Heusgen unserer Redaktion sagte: "Die Mordkommission hat die ganze Nacht durchgearbeitet. Es gibt viel zu tun tun. Schließlich gibt es drei Tatorte und etliche Zeugen zu verhören." Einige Zeugen konnten noch nicht verhört werden, weil sie unter Schock stehen. Am Samstag wurde der mutmaßliche Täter dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl. Am Sonntag werden der Gerichtsmedizin nach Angaben der Polizei erste Ergebnisse vorliegen. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am Sonntag bei einer Pressekonferenz weitere Details bekanntgeben.

Blutiger Rachefeldzug am Freitag

Der schwer bewaffnete Gastronom Yanquing T. aus Düsseldorf hatte am Freitag mit einem blutigen Rachefeldzug stundenlang die Polizei in Atem gehalten. Der 48 Jahre alte Familienvater tötete zunächst gegen 11.30 Uhr in Düsseldorf eine Frau in einem Anwaltsbüro mit einem Messer. Bei ihr handelt es sich vermutlich um eine Rechtsanwältin.

Dabei verletzte er auch einen Mann schwer und eine Frau leicht. Um Beweise zu vernichten, legte der Täter ein Feuer. Rund anderthalb Stunden später tötete er in der Nachbarstadt Erkrath eine Rechtsanwaltsgehilfin (50) in einer Kanzlei. Dabei verletzte er einen Anwalt lebensgefährlich. Anschließend legte der Täter auch dort einen Brand, um die Tötung zu vertuschen. Bei seiner Flucht verletzte er eine Büro-Gehilfin. Beide Tatorte liegen rund zehn Kilometer voneinander entfernt.

Nach einer stundenlangen Großfahndung konnte ein Spezialeinsatzkommando der Polizei den Amokläufer gegen 14.10 Uhr in einer Pizzeria im 90 Kilometer entfernten Goch überwältigen. Kurz vor seiner Festnahme verletzte der 48-Jährige die beiden Töchter des Pizzeria-Betreibers mit Schüssen aus einer Gaspistole. Die jungen Frauen wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.

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