Flughafen forderte 207.000 Euro Bombendroherin muss zahlen

Die Studentin aus Haan, die im September 2003 den Düsseldorfer Flughafen mit telefonischen Bombendrohungen lahmgelegt hatte, muss 207.000 Euro Schadenersatz zahlen. Das Landgericht gab der Forderung des Airports statt. Die heute 32-Jährige hat die Geldforderungen anerkannt.

Düsseldorfer Flughafen evakuiert
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Foto: AP

Der Flughafen hatte knapp vier Jahre nach der Bombendrohung Zivilklage am Düsseldorfer Landgericht gegen die 31-Jährige eingereicht. "In dieser Klage geht es um Einnahmeausfälle, die wir wegen dieser Tat hatten", sagte Flughafen-Sprecher Torsten Hiermann. Vor Gericht ging am Freitag alles ganz schnell: Kleinlaut räumte Marina B. ein, dass die Ansprüche des Flughafens gerechtfertigt seien. Die Richterin entschied daraufhin, dass die Studentin 207.000 Euro plus Zinsen an den Flughafen zahlen muss.

Ob sie das auch kann, steht auf einem anderen Blatt. "Sie ist noch Studentin und hat kein eigenes Einkommen", erklärte ihr Anwalt. Sobald sie allerdings Geld verdient, muss sie monatliche Zahlungen an den Flughafen leisten. "Ihr wird in den nächsten 30 Jahren nur das Einkommen bleiben, was unterhalb des Pfändungsfreibetrages liegt", erklärte Justizsprecher Ulrich Thole, "alles andere wird sie an den Flughafen abgeben müssen - solange, bis ihre Schuld getilgt ist." Die Möglichkeit der Privatinsolvenz sei nicht gegeben. "Schulden, die aus Straftaten resultieren, können bei uns in Deutschland nicht durch eine Privatinsolvenz erledigt werden", betonte Thole.

Marina B. hat sich somit durch einen einzigen Anruf in ein finanzielles Desaster gestürzt. "Wenn sie damals gewusst hätte, was sie auslöst, hätte sie es natürlich nicht getan", sagte ihr Anwalt. Er rechnet mit weiteren Klagen betroffener Fluggesellschaften oder auch der Bundespolizei.

Trotz der Forderung der Staatsanwaltschaft nach drei Jahren Gefängnis hatte es das Gericht bei einer Bewährungsstrafe belassen. Die Richter sahen die Studentin durch die ins Haus stehenden Schadensersatzklagen bereits genug bestraft.

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