Messe in Düsseldorf "Boot" zeigt vom Faltboot bis zur Megajacht neue Trends

Düsseldorf · Neun Tage lang dreht sich ab Samstag in 17 Düsseldorfer Messehallen alles um das Thema Wassersport. Vom Faltboot bis zur Megajacht gibt es viel zu entdecken. Einige Trendsportarten können direkt ausprobiert werden.

Düsseldorf - Das sind die Neuheiten der Boot 2016
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Das sind die Neuheiten der Boot 2016

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Foto: dpa, skm lof

Schnuppersegeln in Miniaturbooten, Abtauchen im beheizten Anzug oder ein erster Blick in das noble Innere millionenteurer Megajachten. Bei der weltgrößten Wassersportmesse Boot in Düsseldorf sucht die Branche ab Samstag nach neuen Kunden. Während Trendsportarten wie Stand-Up-Paddling boomen, sorgt sich die traditionsreiche Bootsbranche um den Nachwuchs.

Vom 23. bis zum 31. Januar zeigen rund 1800 Aussteller aus 60 Ländern in den Messehallen neue Trends aus der Wassersportbranche. Zu sehen sind mehr als 1800 Wasserfahrzeuge von der Megajacht bis zum faltbaren Ruderboot.

Im vergangenen Jahr hatte die Branche ihren Umsatz um 2,4 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Euro erhöht. Auch für das laufende Jahr wird mit einem Umsatzplus in ähnlicher Größenordnung gerechnet. Rund 3500 vorwiegend kleinere Unternehmen der Branche beschäftigen in Deutschland rund 20.000 Mitarbeiter.

Princess kommt in Düsseldorf an
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Foto: dpa, mb cul

Trotz derzeit guter Geschäfte bereitet ein Blick in die Zukunft Sorgen. Der Anteil der Bootseigner in der Bevölkerung habe sich in den vergangenen Jahren auf nur noch 1,5 Prozent nahezu halbiert, beklagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersport Wirtschaft (BVWW), Jürgen Tracht. Die Zahl von bundesweit rund 500.000 Booten habe derzeit sinkende Tendenz. Das Durchschnittsalter der Eigner liege mittlerweile zwischen 58 und 60 Jahren. "Es gibt mehr Aussteiger als Einsteiger", sagte Tracht.

Wichtigster Markt ist derzeit der Handel mit Gebrauchtbooten, bei dem die Branche im vergangenen Jahr einen Umsatzzuwachs von 4,5 Prozent auf 308 Millionen Euro erwirtschaftete. Zweitwichtigste Sparte ist das Geschäft mit Reparatur und Service. Erst auf den weiteren Rängen folgt mit einigem Abstand der Verkauf von neuen Booten.

Dezember 2015: Erste Jacht für Bootsmesse erreicht Düsseldorf
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Die Branche sieht dabei teure Nobeljachten zu Preisen ab mehreren hunderttausend Euro ebenso im Trend wie kleine Sportboote für die junge Familie zu Einstiegspreisen ab etwa 60.000 bis 80.000 Euro. Vor allem bei den großen Jachten müssten sich künftige Eigner derzeit bisweilen auf Lieferzeiten von ein bis zwei Jahren einrichten, berichtete Tracht.

Bei der Ausstattung ist Gemütlichkeit gefragt: "Man möchte den gewohnten Komfort nicht vermissen", so der Experte. Eine immer älter werdende Bootsbevölkerung verbringe immer mehr Zeit an Bord ihrer Jachten, heißt es in einer zur Düsseldorfer Messe vorgelegten Branchenübersicht.

Gefragt seien zunehmend Klimaanlagen, Heizungen oder Mikrowellen. Bei den auf der Messe angebotenen Luxusjachten haben Käufer die Wahl zwischen ausfahrbaren Balkonen, eingebauten Garagen oder einem Wellnessbereich mit Sauna oder Whirlpool. Sportliche Erwägungen spielten dagegen vor allem beim Kauf teurer Jachten kaum eine Rolle.
"Je größer die Schiffe sind, desto weniger werden sie gefahren", sagte Tracht.

In eigenen Hallen geht es um die Themen Tauchen sowie um feuchte Trendsportarten wie Kiten, Wakeboarding, Skimboarding, Wake Skate oder Stand-Up-Paddling. Ein neuer beheizbarer Tauchanzug soll für mehr Komfort auch in kalten Gewässern sorgen. In Not geratene Wassersportler können künftig auf Hilfe aus der Luft hoffen: Eine bei der Messe vorgestellte ferngesteuerte Drohne könnte hilfsbedürftige Schwimmer künftig mit einer kleinen aufblasbaren Rettungsinsel versorgen.

(dpa)
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