Kommen Und Gehen Brand's Jupp ist wieder geöffnet

Düsseldorf · Die Traditionsgaststätte Brand's Jupp in Wittlaer, die sich seit 1874 in Familienbesitz befindet, hat seit einigen Tagen wieder geöffnet. Mehrere Monate stand das Haus an der Kalkstraße 49 leer, jetzt hat das Pächterehepaar Benjamin und Susanne Rehbock den Betrieb übernommen.

 Benjamin und Susanne Rehbock, neue Pächter von Brand´s Jupp in Wittlaer, reaktivieren die Terrasse wieder für zukünftige Gäste.

Benjamin und Susanne Rehbock, neue Pächter von Brand´s Jupp in Wittlaer, reaktivieren die Terrasse wieder für zukünftige Gäste.

Foto: Anne Orthen

Die Chemie zwischen ihnen und der heutigen Besitzerin des Hauses, die dort auch aufgewachsen ist, hätte sofort gestimmt. "Mir war das Haus auch gut bekannt, denn ich bin in Wittlaer groß geworden", sagt Benjamin Rehbock, der Hotel- und Betriebswirt ist. Zusammen mit seiner Frau hat er bis vor eineinhalb Jahren das Restaurant des Golfclubs an der Pferderennbahn betrieben. Als dort der Pachtvertrag auslief, arbeiteten beide zunächst in gastronomiefremden Berufen weiter.

"Nun freuen wir uns, wieder Gäste begrüßen zu können und wollen das Haus mit Leben füllen", sagt Susanne Rehbock. An dessen Ausstattung soll aber nicht viel geändert werden. "Nur das Lichtkonzept wird überarbeitet, um einige Gegenstände wie den alten Weinschrank besser zur Geltung zu bringen." Und auch der große Biergarten wurde erweitert, so dass es nun zusammen mit der Terrasse 200 Sitzplätze im Freien gibt. "Dort steht eine Grillhütte mit Theke und die werden wir bei gutem Wetter in Betrieb nehmen", sagt Susanne Rehbock. Denn das Brand's Jupp war früher ein beliebtes Ausflugsziel und soll dies auch wieder werden.

"Deshalb haben wir auch kleine Gerichte wie Vesperteller und Currywurst, Angebote für Kinder und hausgebackenen Kuchen auf der Karte", sagt Benjamin Rehbock. Die Karte ist ansonsten klein gehalten, denn es soll frisch und saisonal gekocht werden. "Gehoben gut bürgerlich mit österreichischem Einschlag", so bezeichnen die Rehbocks ihre Küche.

Dass die Traditionsgaststätte wieder eröffnet hat, hat sich in Wittlaer schnell herum gesprochen. So wurden dort schon Beerdigungen gefeiert, Hochzeitsempfänge und Geburtstagsfeiern vereinbart, denn das Haus, das 1640 erstmals urkundlich erwähnt wurde, verfügt auch über einen Veranstaltungsraum und über mehrere Gästezimmer. In dem Gasthaus, in dem vor allem Bauern und Schiffer, die dort Kalk aus den Ratinger Brüchen auf ihre Schiffe luden, einkehrten, lebte auch eine Zeit lang der Künstler Max Clarenbach (1880 bis 1952). Er malte in den Rheinwiesen von Wittlaer viele Bilder. Ihm zu Ehren gibt es bis heute in Brand's Jupp ein Max-Clarenbach-Zimmer, einige seiner Werke hängen im gemütlichen Gastraum. Dort kann der Gast weitere schöne Werke betrachten, denn früher durften mittellose Künstler ihre Rechnungen mit Bildern begleichen.

Öffnungszeiten sind ab 12 Uhr, Ruhetag ist Dienstag, und sonntags wird nach der Kirche um 11 Uhr ein Imbiss angeboten.

(brab)
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