Düsseldorf Brandserie in Kleingartenanlage

Düsseldorf · Zwei Mal brannten am Wochenende Gartenlauben in Düsseldorf. Die Polizei untersucht die Fälle wegen möglicher Brandstiftung. Die Kleingärtner in Oberbilk sind verängstigt. Es ist der sechste Fall binnen weniger Wochen.

Düsseldorf: Feuerwehr löscht Gartenhaus-Brand
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Mehrere Gartenlauben wurden am langen Wochenende Opfer von Bränden. In der Nacht zu Freitag brannte eine kleine hölzerne Hütte auf dem Gelände des Kleingartenvereins der Kriegsbeschädigten im Südpark. Nicht einmal 24 Stunden später der nächste Brand: Die Feuerwehr rückte um 4.45 Uhr in der Parkanlage an, um ein weiteres Feuer zu löschen, keine 400 Meter vom Ort des ersten Brandes entfernt. Personen kamen nicht zu Schaden, es war niemand in einer der Hütten.

Jetzt ist die Verunsicherung der Kleingärtner groß, denn es ist nicht das erste Mal, dass nachts Gartenlauben brannten. "In einer anderen Kleingartenanlage, den Düsselblümchen, haben erst vor wenigen Wochen insgesamt vier Gartenhäuser gebrannt", sagt Karl-Theodor Winters, Vorsitzender des Kleingartenvereins der Kriegsbeschädigten.

 Diese Gartenlaube im Südpark brannte am Samstag nieder.

Diese Gartenlaube im Südpark brannte am Samstag nieder.

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Seit dem Wochenende ermittelt laut Aussage eines Sprechers die Düsseldorfer Kriminalpolizei, ob es sich bei den Feuern um Brandstiftung handelt und ob es einen Zusammenhang bei den verschiedenen Bränden gibt. Heute kommen Brandermittler in die Gartenanlage.

Die Kleingärtner haben Angst, besonders die Besitzer von Hütten aus Holz, Oft übernachteten gerade in der warmen Jahreszeit Mitglieder des Vereins in ihren Häuschen. "Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn einer bei einem Brand in seiner Gartenlaube gewesen wäre", sagt Winters. Der 79-Jährige vermutet, dass jemand das Feuer gelegt hat. "Dass es in einer Hütte wegen eines technischen Defektes brennt, das will ich nicht ausschließen. Aber mehrere Brände so kurz hintereinander, das kann kaum ein Zufall sein", sagt Winters, der seit seiner Geburt auf dem Kleingartengelände zu Hause ist. Sein Großvater kaufte die Parzelle 1935 - in diesem Jahr wurde Winter geboren.

Eine der niedergebrannten Hütten gehörte einem älteren Ehepaar, die andere einer Familie mit drei Kindern. Es ist noch völlig unklar, ob und wie die Holzgebäude wieder aufgebaut werden. Der Schaden wird auf 30 000 Euro geschätzt. "Wir haben einen starken Zusammenhalt, die Gartennachbarn werden dabei helfen, die Hütten wiederherzurichten", sagt Winters. Ob die Versicherung die Kosten übernehme, sei noch unklar. Eine Nachtwache wollen die Kleingärtner aber nicht einrichten. "Zu gefährlich, und außerdem ist das hier öffentliches Gelände, wir können ja nicht jeden kontrollieren", sagt Winters.

Erst im vergangenen Jahr waren zwei Brandstifter gefasst worden, die den Hofladen der Werkstatt für angewandte Arbeit im Südpark in Flammen gesetzt hatten. Insgesamt zündeten die beiden damals 22 und 25 Jahre alten Männer zehn Objekte an. Im Januar 2014 mussten sie sich deshalb vor Gericht rechtfertigen. Das Motiv der Täter war offensichtlich Langeweile und Faszination für Feuer gewesen. Beide verbüßen nun mehrjährige Haftstrafen.

Brandstiftung gilt in Deutschland als "gemeingefährliche Straftat", dem Täter drohen Laut Strafgesetzbuch Haftstrafen zwischen einem und zehn Jahren.

(RP)
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