Düsseldorf Brief vom Amt kommt elf Jahre zu spät

Düsseldorf · Das Amt für Verkehrsmanagement erstaunt Bürger durch abstruse Briefe. RP-Leserin Marianne Friedrich hat jetzt einen davon erhalten. "Ich hätte ihn schon weggeworfen, er kam mir aber so komisch vor, dass ich sogar den Umschlag behalten habe, weil dort zu sehen ist, wann der Brief abgestempelt wurde." In dem Schreiben, das laut Briefkopf vom August 2014 stammt, geht es um das Jahr 2004.

 Marianne Friedrich mit dem Schreiben vom Amt

Marianne Friedrich mit dem Schreiben vom Amt

Foto: Andreas Bretz

So sieht die Chronologie aus: Am 10. März erhielt die Düsseldorferin den Brief vom Amt für Verkehrsmanagement. "Er war gerichtet an meinen Ex-Mann, der seit 2002 nicht mehr hier gemeldet ist, und stammte vom 27. August 2014. Das war dem Briefkopf zu entnehmen."

Der Brief war also, wo immer er sich zwischenzeitlich herumgetrieben hat, fast sieben Monate unterwegs. Noch abstruser ist aber sein Inhalt: "Es geht darin um die Verlängerung eines Anwohnerparkausweises, der in Kürze abläuft - gültig ist er nur noch bis zum bis 19. Januar 2004."

Friedrichs spontane Reaktion: "Ich habe laut losgelacht. Vor allem der Zeitablauf verwunderte mich: Schon im Jahr 2003 war ich Halter des Fahrzeugs." Nur für einige Monate hatte das Paar damals zwei Fahrzeuge und benötigte, da nur ein Garagenplatz zur Verfügung stand, einen Anwohnerparkausweis.

Das Rätsel klärt Holger Odenthal, der Vize-Chef des Amtes für Verkehrsmanagement, auf. "Wir haben zum Jahresende Software umgestellt, von Windows XP auf Windows 7." Bei der Übertragung der Namen, die regelmäßig den Anwohnerparkausweis beantragen und an den Ablauf erinnert werden, sollten die Bürger markiert werden, die den Antrag lange nicht gestellt haben. "Dieses Häkchen wurde in diesem Fall nicht gesetzt", sagt Odenthal. Dass der Brief dann auch noch das Absendedatum August erhielt, fällt in die Abteilung, dass wenn etwas schiefgeht, auch alles schiefgeht.

(RP)
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