Düsseldorf Bürger kämpfen für Erhalt des Bücherbusses

Düsseldorf · Die Pläne der Verwaltung, den Bücherbus zum Jahresende stillzulegen, stoßen auf vehementen Widerstand. Die gestrige Sitzung des Anregungs- und Beschwerdeausschusses nutzten Bürger dazu, die Bedeutung des mobilen Angebots der Stadtbücherei für die Außenbezirke deutlich zu machen. Weil auch im Bereich der Kultur gespart werden soll, hatte Kulturdezernent Hans-Georg Lohe vorgesehen, dass der 28 Jahre alte Bücherbus zum Jahresende stillgelegt wird.

Gabriele Dreyer aus Golzheim sowie Angelika und Hartwig Wanka aus Angermund legten ausführlich ihre Argumente für den Erhalt des Fahrzeugs dar. Der Bücherbus sei ein echter Nachbarschaftstreff, sagte Angelika Wanka, die seit 35 Jahren das Angebot in Angermund nutzt. Sie verwies darauf, dass Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) angekündigt habe, die Stadtteile zu stärken. Die Stilllegung sei daher kontraproduktiv. Besonders wichtig sei das Angebot für ältere Menschen, Mütter mit Kindern und Behinderte, weil die Stadtteilbücherei in Kaiserswerth nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sei und Parkplätze dort kaum vorhanden wären. Vorschläge, wie Kosten eingespart werden könnten, machte Hartwig Wanka. Beispielsweise könnten die Mitarbeiter den Busführerschein machen, um den externen Fahrer zu sparen. Durch eine Überholung des Busses sei ein Neukauf mit Kosten von 490.000 Euro unnötig. "Ich kann nicht verstehen, dass wir in einer Stadt, in der so viel an Innovationen passiert, über die Abschaffung eines Bücherbusses überhaupt reden müssen", sagte Gabriele Dreyer. In der anschließenden hitzigen Diskussion der Ausschussmitglieder entschieden sie sich dafür, dem Rat zu empfehlen, den Bücherbus über das Jahresende hinaus weiter in Betrieb zu lassen, um ein modernes Konzept mit Medien-Angeboten für die Außenbezirke zu entwickeln. Eine Entscheidung fällt spätestens, wenn am 10. Dezember der Haushalt verabschiedet wird.

(RP)
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