Düsseldorf Bürgerforum zu Flüchtlingsheimen

Düsseldorf · Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch stellte sich Bürgerfragen im Stadtbezirk 5.

Im Düsseldorfer Norden sind drei neue Flüchtlingsheime geplant. In einem Bürgerforum stellten sich die Flüchtlingsbeauftrage Miriam Koch und Vertreter des Integrations- und Bauaufsichtsamtes und des Amtes für Gebäudemanagement den fast ausschließlich kritischen Anfragen der Bürger und Anwohner bezüglich der zukünftigen Unterkünfte.

Noch in diesem Jahr sollen Flüchtlingsheime an der Grünewaldstraße in Stockum, am Leuchtenberger Kirchweg in Lohausen und Zur Lichtung in Angermund entstehen. Eine Bürgerin äußerte sich besorgt über den geplanten Gebäudekomplex an der Grünewaldstraße: "Die Belastung für die Siedlung und das Familienleben dort ist enorm." Eine andere Bürgerin betonte die "Verpflichtung der Stadt gegenüber den Menschen, die hier schon so lange wohnen."

Die Flüchtlingsbeauftragte Koch versicherte, dass in den Heimen "nicht einfach 200 Leute" einzögen, sondern eine enge Betreuung durch städtische Mitarbeiter erfolge und ehrenamtliche Kulturvermittler für die Flüchtlinge sorgen würden. Zudem sei für jeden der neuen Standorte ein Pförtnerdienst geplant. Das Verhältnis zu den Anwohnern entspreche dem "jeder anderen Nachbarschaft".

In diesem Zusammenhang lobte Koch auch das Engagement der vielen Bürger, die ehrenamtlich helfen wollen. Ein Mitarbeiter der Diakonie forderte die zukünftigen Nachbarn der Flüchtlingsunterkünfte auf, "sich der Herausforderung zu stellen". Man wisse, dass sich die Nachbarschaft durch die neuen Nachbarn verändern werde. Die Düsseldorfer hätten aber "die Kraft, sich ihrer Verantwortung zu stellen." Zudem könne der entstehende Kulturaustausch die Stadtteile bereichern.

Neben der Grünewaldstraße war auch das Flüchtlingsheim am Leuchtenberger Kirchweg Gegenstand der Diskussion. Ulrike Lappeßen, Leiterin der städtischen Bauaufsicht, betonte als Antwort auf mehrere diesbezügliche Fragen, dass das Gelände zwar in einer Fluglärmzone liege, in der nach neuesten Vorgaben keine Wohnflächen mehr genehmigt würden, der derzeit gültige Bebauungsplan aus den Fünfzigerjahren für dieses Grundstück jedoch Wohngebäude zuließe. Die hohe Anzahl der aufzunehmenden Flüchtlinge zwinge die Stadt, "auch auf Grundstücken zu bauen, die nicht so geeignet erscheinen", sagte Peter Lorch vom Amt für Soziale Sicherung und Integration.

(bur)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort