Düsseldorf Bürgerin fordert Freizeittarif bei der Rheinbahn

Düsseldorf · Wegen der stadtweit erhöhten Parkgebühren sieht eine Frau aus Hamm die Autofahrer benachteiligt. Sie fordert die Rücknahme der Erhöhung oder ein günstiges Freizeitticket bei der Rheinbahn.

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Foto: dpa, skm sab

Seit Januar gelten in Düsseldorf höhere Parkgebühren: Stadtweit zahlen Autofahrer einen Euro pro Stunde mehr, wenn sie ihr Auto auf einer gebührenpflichtigen Fläche der Stadt abstellen. Einer Bürgerin aus Hamm ist das zu viel, sie sieht darin eine Benachteiligung von Autofahrern gegenüber regelmäßigen Nutzern des Öffentlichen Personennahverkehrs.

Sie fordert vor dem Beschwerdeausschuss der Stadt, der heute ab 16 Uhr im Rathaus tagt, die Erhöhung der Parkgebühren zurückzunehmen oder alternativ ein Freizeitticket mit günstigen Tarifen bei der Rheinbahn einzuführen.

Sie sei Berufspendlerin und nutze dafür das Auto - ihre monatlichen Kosten seien schon damit höher als ein Monatsticket der Rheinbahn, das meist noch vom jeweiligen Arbeitgeber subventioniert werde. Ihre Arbeit könne sie jedoch mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichen, weshalb sie auf das Auto angewiesen sei. Viel gravierender findet die Frau aber die Kosten, die ihr nun in der Freizeit entstehen. Nicht nur wegen der Erhöhung der Parkgebühren um einen Euro, sondern vor allem wegen der Ausweitung der gebührenpflichtigen Zeit von 18 auf 20 Uhr. Wenn sie nach der Arbeit noch einkaufen, Kurse der Volkshochschule oder sich mit Freunden treffen wolle, müsse sie pro Stunde 2,90 Euro zahlen. Busse und Bahnen kämen für sie dauerhaft, also für ein günstiges Rheinbahn-Abo auch deshalb nicht in Frage, weil ihr Stadtteil Hamm insbesondere abends schlecht angebunden sei und sie sich auf dem Heimweg von der Haltestelle nicht sicher fühle: "Ich habe also die Wahl, zu den drei Euro für den Kaffee zusätzlich 5,80 Euro Parkgebühren oder 4,90 Euro für Fahrten mit der Rheinbahn zu zahlen."

Für Nutzer von Firmentickets werden die Preise ihrer Ansicht nach durch die "starke Lobby" der vielen Arbeitgeber im Vergleich zu den Einzelfahrten bewusst niedrig gehalten. All das sei "eine wesentliche Verschlechterung der Lebensqualität für die in der Stadt aufs Auto angewiesenen Bewohner". Die Stadt solle es ihnen auch weiterhin ermöglichen, "ohne utopische Parkgebühren" am öffentlichen Leben teilhaben zu können. Eine mögliche Lösung wäre nach ihrer Überzeugung ein Rheinbahnticket zu einem vertretbaren Preis für jene Stadtbewohner, die es nur in ihrer Freizeit nutzen wollten. Sie schlägt ein Monatsticket vor, das nur ab 17 Uhr und an Wochenenden genutzt werden darf und 20 Euro kosten soll.

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Foto: Screenshot/ Rheinbahn

Wenn Autofahrer nur mit dem Verweis auf vergleichbare Parkgebühren in anderen Städten belastet würden, aber keine "faire Ausgleichsmöglichkeit" geschaffen werde, "ist eine solche Verkehrspolitik diskriminierend und nicht sozial". Der Beschwerdeausschuss wird darüber in seiner heutigen Sitzung ab 16 Uhr debattieren, Rathaus, Marktplatz 2, Sitzungssaal 1. OG.

(dr)
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