Düsseldorf Ärger um Knöllchen für gegen die Fahrtrichtung geparkte Autos

Düsseldorf · Der Sengelsweg in Angermund ist eine kleine Wohnstraße. Auf beiden Seiten gibt es dort im Wechsel Parkplätze am Straßenrand. Die Straße ist so schmal, dass an diesen Stellen nicht immer zwei Fahrzeuge aneinander vorbeipassen. Erstaunt war Anliegerin Inga Niemann, als sie, aber auch andere Bewohner, ein Knöllchen des Ordnungsamtes hinter dem Scheibenwischer ihres Autos vorfanden. "Ich konnte mir das zunächst nicht erklären, denn ich hatte meinen Wagen wie immer abgestellt", sagt Niemann. "Wie immer" ist aber nicht erlaubt, denn das Auto stand gegen die Parkrichtung und das ist nach der Straßenverkehrsordnung verboten.

Niemann hat gegen den Bescheid Einspruch erhoben, aber das Knöllchen wurde nicht gestrichen. "Mir geht es dabei gar nicht um das Geld, das habe ich längst überwiesen, sondern um das Durchsetzen einer Regel, die hier keinen Sinn macht und zudem zu vielen gefährlichen Situationen führt", sagt Niemann. Denn um auf der schmalen Straße zu wenden, um in der richtigen Richtung parken zu können, muss mehrfach hin und her rangiert werden. "Das ist aufwendig und gefährlich, da Radfahrer beispielsweise leicht übersehen werden können."

Das Ordnungsamt beruft sich hingegen darauf, dass die Straßenverkehrsordnung dem Kraftfahrer nicht die Entscheidung überlässt, die Art des Heranfahrens an den Fahrbahnrand oder eine Parklücke selbst zu bestimmen. Das sogenannte Linksparken würde durch die Verkehrsüberwachung geahndet, "da die Kraftfahrzeugführer beim Ausparken nicht den herankommenden Fließverkehr sehen". Niemann kann das Argument an belebten Straßen nachvollziehen. In ihrer Wohnstraße sei das aber "Schwachsinn" und "Geldschneiderei". Sie ärgert es, dass dafür Ordnungskräfte eingesetzt werden, die an anderen Stellen mehr gebraucht würden. "Uns ist schon zweimal auf der Straße das Auto ausgeweidet und das Haus leergeräumt worden und da passiert nichts." So ein starres Festhalten an Regeln würde zudem zur Politikverdrossenheit beitragen. "Regeln sollten immer überprüft werden, ob sie noch sinnvoll sind oder nicht."

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(brab)
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