Düsseldorf Bundespolizisten beleidigt und bespuckt

Düsseldorf · 43-jähriger Angeklagter muss Geldstrafe und Schmerzensgeld zahlen. Er erschien gestern nicht vor Gericht.

Mehrere Attacken gegen Bundespolizisten, übelste Beleidigungen und Widerwärtigkeiten kosten einen 43-Jährigen jetzt 4200 Euro. Zu diesem Ergebnis kam gestern das Landgericht. Gegen diese Verurteilung durch das Amtsgericht hatte der Angeklagte zwar Berufung eingelegt, ist zum Prozesstermin bei der nächsten Instanz gestern aber nicht erschienen. Die Strafe ist damit fällig. Als besonders belastend empfanden zwei Beamte, dass sie sechs Monate lang im Ungewissen darüber bleiben, ob der Angeklagte sie mit Hepatitis C angesteckt hatte.

Bei einem Routineeinsatz der Bundespolizei war der Angeklagte in einer Augustnacht 2014 zur Wache im Hauptbahnhof gebracht worden. Dort sollten seine Personalien überprüft werden. Dagegen habe er sich aber heftig gewehrt, habe die Beamten als "Nazis" beleidigt und gebrüllt: "Ich bin Araber und mache euch alle fertig!" Auch soll er sich vor dem Polizisten entblößt und nach mehreren Beamten geschlagen haben. Laut Anzeige hatte er sich auch nach einer Stunde in einer Haftzelle nicht beruhigt, sondern die Zelle noch beschmiert. Als er zur Blutprobe gebracht werden sollte, hat er angeblich einen Beamten mit dem Knie zu rammen versucht. Erst mit mehreren Beamten gelang es dann, den 43-Jährigen zu fesseln. Beim Gerangel darum hat er laut Urteil zwei Beamte, die seinem Kopf nahe kamen, gezielt ins Gesicht gespuckt. Beide Polizisten mussten befürchten, dadurch mit Hepatitis C angesteckt worden zu sein. Laut Anzeige blieben die Polizisten über sechs Monate hinweg, in denen sie sich regelmäßig ärztlich untersuchen lassen mussten, im Unklaren darüber, ob sie infiziert worden sind. Erst nach einem halben Jahr konnten die Ärzte dann Entwarnung geben. Die Blutprobe bei dem 43-Jährigen ergab damals 1,92 Promille. Das Urteil gegen ihn erging wegen der Beleidigungen, seines Widerstands, aber auch wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Dafür sind jetzt 3600 Euro Geldstrafe fällig plus jeweils 200 Euro als Schmerzensgeld für drei damals verletzte Polizeibeamte.

(wuk)
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