Düsseldorf Busfahrer soll Seniorin belästigt haben

Düsseldorf · Von der Buslinie 723 hat die Rheinbahn im vergangenen November einen Fahrer in den Innendienst versetzt - bis zur Klärung aller Vorwürfe, wie es heißt. Und diese Vorwürfe wiegen schwer: Die Staatsanwaltschaft hat den 31-Jährigen wegen sexueller Nötigung angeklagt.

Das Opfer ist laut Anklage eine 77 Jahre alte gehbehinderte Frau. Der Busfahrer soll ihr an einem Novembernachmittag noch beim Einstieg geholfen haben, denn die Seniorin sitzt im Rollstuhl. Sie war wohl davon ausgegangen, dass sie im Bus zum Südfriedhof saß.

Doch der Bus steuerte gegen 14.30 Uhr die Endhaltestelle am Südpark an. Laut Anklage sollen alle anderen Fahrgäste bereits ausgestiegen gewesen sein, als der 31-Jährige die Bustüren schloss und er sich der Rentnerin im Rollstuhl näherte. Er habe sich vor der Frau auf den Boden gesetzt, ihre Stiefel ausgezogen und ihr Nylonstrümpfe übergestreift. Dann habe er ihre Füße massiert und schließlich seine Hose geöffnet.

Die Frau habe sich nicht wehren können. Im Bewusstsein der verschlossenen Türen und ihrer Gehbehinderung habe sie unter Schock und voller Angst die Handlungen des Angeklagten ertragen, heißt es in der Anklage, über die am 9. September das Amtsgericht verhandelt (Beginn 9 Uhr, Saal E111).

Im Zuge der Ermittlungen hatte die Kripo auch die Tachoscheiben des Linienbusses ausgewertet. Dabei seien Unregelmäßigkeiten entdeckt worden, bestätigte eine Rheinbahn-Sprecherin. Das Unternehmen habe auch deshalb vorläufige personalrechtliche Maßnahmen ergriffen.

(RP)
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