Düsseldorf Busunternehmen Pannenbecker fährt trotz Insolvenz weiter

Düsseldorf · Auch nach der Insolvenz des traditionsreichen Düsseldorfer Busunternehmens Pannenbecker geht der Betrieb weiter. "Es wird vollumfänglich weitergearbeitet", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Paul Fink im Interview mit der Rheinischen Post. Alle Großkunden hätten mitgeteilt, ihre Zusammenarbeit mit Pannenbecker fortzusetzen.

Günther Pannenbecker hat für sein Busunternehmen Insolvenzantrag gestellt. Der 68-Jährige hier in einem Interview zum großen Schützenfest

Günther Pannenbecker hat für sein Busunternehmen Insolvenzantrag gestellt. Der 68-Jährige hier in einem Interview zum großen Schützenfest

Foto: Bretz

Die Kunden wollen, dass es weitergeht. Ich habe in den ersten Tagen festgestellt, dass Pannenbecker bei Bussen eine echte Marke in Düsseldorf ist", sagte Fink. Auch das Echo der Lieferanten sei positiv.

Die 30 Mitarbeiter wurden in einer Betriebsversammlung über das weitere Vorgehen informiert. Alle Stellen bleiben zunächst erhalten. Die ausstehenden Februargehälter werden nun in Form von Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit gezahlt. Diese Mittel werden in der Regel für drei Monate zur Verfügung gestellt. Insolvenzverwalter Paul Fink bestätigte Aussagen des Busunternehmers Günther Pannenbecker, dass die Auftragslage sehr gut sei und das Unternehmen über einen sehr modernen Fuhrpark verfüge. Pannenbecker hat zurzeit 15 moderne Reisebusse.

Günther Pannenbecker hatte selbst den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Als Insolvenzgrund wurde Zahlungsunfähigkeit angegeben. Noch unklar ist, was die Auslöser der Zahlungsunfähigkeit waren. "Zurzeit prüfen wir noch die Unterlagen. Es deutet vieles darauf hin, dass eine Umstrukturierung in der Vergangenheit nie ganz bewältigt wurde. Die Ursachen reichen in das Privatvermögen der Geselllschafter", so der Insolvenzverwalter.

Pannenbecker firmiert heute als Offene Handelsgesellschaft (OHG), eine Rechtsform, die anders als die GmbH vorsieht, dass der Unternehmer auch mit seinem Privatvermögen haftet. Bis zum Jahr 2011 gab es eine Pannenbecker GmbH, die laut Günter Pannenbecker in der OHG aufgegangen ist. Die letzte veröffentlichte Bilanz für 2010 weist einen Verlust von 190 000 Euro und einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 800 000 Euro im Jahr 2010 auf. De jure war die Gesellschaft also bereits überschuldet, das Eigenkapital aufgezehrt. Laut Günther Pannenbecker soll seine Tochter Patricia das Unternehmen in dritter Generation fortführen.

(RP)
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