ANZEIGE Sicherheitstraining Auch Bremsen will gelernt sein

Wer entspannt und sicher mit Wohnmobil oder Caravan reisen möchte, sollte die Fahrdynamik seines Freizeitfahrzeuges verstehen. Ein Sicherheitstraining kann helfen.

 Immer locker bleiben: Beim Fahrsicherheitstrainig stehen brenzlige Situationen auf dem Stundenplan.

Immer locker bleiben: Beim Fahrsicherheitstrainig stehen brenzlige Situationen auf dem Stundenplan.

Foto: ADAC

"Als Camping-Neuling mit einer Gespannlänge von knapp 14 Metern hatte ich großen Respekt und auch ein wenig Angst vor dieser Herausforderung. Ich habe sehr viel gelernt und konnte über den Tag hinweg immer mehr von meinen Ängsten abbauen und Vertrauen in meine Fähigkeiten bekommen. …

Danach habe ich mein Gespann alleine nach Hause durch eng zugeparkte Straßen gefahren und habe es anschließend auch geschafft, den Wohnwagen in einem Zug rückwärts auf unserm Grundstück einzuparken. Juhu!"

 Übung macht den Meister: Wer weiß, wie sich sein Gespann in Kurven verhält, fährt sicherer.

Übung macht den Meister: Wer weiß, wie sich sein Gespann in Kurven verhält, fährt sicherer.

Foto: ADAC

Der Eintrag von Brigitte im Gästebuch des ADAC-Fahrsicherheitszentrums in Grevenbroich ist einer von vielen. Und einer, der zeigt, dass beim Umgang mit Freizeitfahrzeugen wie Reisemobil oder Caravangespann Übung und Können erforderlich sind, soll der mobile Urlaub entspannt und sicher über die Bühne gehen. Zwar schätzen sich weit über 90 Prozent als gute bis sehr gute Fahrer ein.

Doch wie man beispielsweise richtig bremst oder reagiert, wenn plötzlich ein Hindernis auftaucht, wissen nicht alle. "Bei uns lernen Kursteilnehmer die Grenzen ihres Fahrzeugs kennen und wie sie sicher damit umgehen", sagt Klaus Ruppert (60), Fahrtrainer in Grevenbroich.

Vor allem zwischen Herbst und Frühjahr werden im größten und modernsten Fahrsicherheitszentrum in NRW unter anderem Trainings für Wohnmobile und Gespanne angeboten. Maximal zwölf Teilnehmer erleben und erlernen an einem Tag in Theorie und Praxis den sicheren Umgang mit ihrem Gefährt. Übrigens auch Wohnwagen- bzw. Reisemobil-Hersteller bieten Kurse, bei denen die Notbremsung auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen, das Slalomfahren oder Rangieren geübt wird.

Der Grundstein für die sichere Fahrt wird schon vor Urlaubsantritt gelegt. Und zwar beim Beladen. Schwere Lasten gehören möglichst weit nach unten, denn der Schwerpunkt sollte tief liegen. Das gut verstaute Gepäck muss gleichmäßig auf die gesamte Fahrzeugfläche verstaut werden. Nur die angetriebene Achse darf stärker belastet werden, das erhöht die Traktion. Und vor allem muss das zulässige Gesamtgewicht eingehalten werden.

Der Tipp vom Fachmann: "Immer wieder Caravan oder Reisemobil vor Antritt der Fahrt wiegen lassen." Denn der Hausrat gewinnt im Laufe der Jahre an Gewicht. Beispielsweise dann, wenn die Fahrräder durch schwerere E-Bikes ersetzt werden. Oder die anfänglichen Pappteller einem Zwölfteiligen-Porzellanservice Platz gemacht haben. Und, ganz wichtig, der Wassertank sollte entweder voll (was Gewicht kostet) oder leer sein. Denn in einem halbvollen Tank schwappt das Wasser hin und her. Die dadurch entstehende Schwallwirkung kann das Fahrzeug destabilisieren.

Vor der Fahrt sind Reifen und Stoßdämpfer zu kontrollieren. "Abgefahrene Reifen, falscher Luftdruck und defekte Stoßdämpfer verschlechtern die Straßenlage erheblich", warnt Ruppert. Auf der Fahrt ist vor allem der Sicherheitsabstand einzuhalten, denn der Bremsweg eines schweren Freizeitfahrzeugs ist nicht mit dem eines PKW zu vergleichen! Er ist deutlich länger! Und gerät ein Gespann beispielsweise durch plötzlich auftretenden, starken Seitenwind ins Schlingern, hilft nur der kräftige Tritt aufs Bremspedal.

"Vielfach vertreten unsere Kursteilnehmer die Meinung, dass man in solchen Situationen durch Beschleunigung das Gespann stabilisieren könne. Doch das ist falsch", weiß Ruppert. Er probt mit seinen Schülern den "Bremsschlag". Dabei wird das Lenkrad fest gehalten und gleichzeitig mit aller Kraft aufs Bremspedal getreten. Fährt man ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe, zeitgleich die Kupplung treten.

Assistenzsysteme, die beispielsweise bei Seitenwindgefahr den Fahrer unterstützen oder für ausreichenden Sicherheitsabstand sorgen, hält der ADAC für sinnvoll. Dennoch muss der Fahrer auch ohne die elektronischen Helfer wie ESP oder ABS sicher unterwegs sein. Das gilt auch beim Rangieren. "Erst lenken, wenn man rollt und beim Gegenlenken nur Impulse setzen, um den Wohnwagen auf die Parzelle des Campingplatzes zu bugsieren", beschreibt Ruppert das A und O des gekonnten Einparkens.

Die Rückfahrkamera kann da nur ein Hilfsmittel sein. Dass alle Fahrzeuginsassen während der Fahrt auf ihren Sitzen angeschnallt sind, sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Ist es aber nicht. "Butterbrote schmieren während der Fahrt in der Küche des Reisemobils kann lebensgefährlich sein," sagt Ruppert und gibt den Männern den Tipp mit auf den Weg. "Lasst auch mal die Frauen ans Lenkrad", denn auch die müssen das Fahrzeug sicher beherrschen.

Übrigens, die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining wird dokumentiert und bei manchem Versicherer sogar rabattiert. Zumindest im Pkw-Bereich ist das der Fall. Es kann also nicht schaden, seine KFZ-Vericherung nach erfolgreicher Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining nach einem Rabatt für Reisemobil oder Caravan zu fragen.

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