Düsseldorf Caritas baut Ausbildung in der Pflege aus

Düsseldorf · Mit einer Kampagne wirbt die Organisation um Azubis. Auch ältere Menschen sind willkommen.

In der Pflege werden Fachkräfte gesucht. Und der Bedarf steigt: Derzeit sind knapp 62.000 Düsseldorfer 75 Jahre und älter, das sind knapp zehn Prozent der Bevölkerung der Landeshauptstadt. Experten gehen davon aus, dass durch die demografische Entwicklung die Zahl der Pflegeplätze von derzeit 5122 bis zum Jahr 2025 auf rund 6350 aufgestockt werden muss. Um sich für diese Entwicklung zu wappnen, hat die Caritas nun eine breit ausgelegte Kampagne initiiert: "Bei Anruf Ausbildung!"

"Wir möchten Interessierte möglichst niedrigschwellig ansprechen und sie ermutigen, sich bei uns zu melden. Wir geben wirklich jedem eine Chance auf einen Ausbildungsplatz, der bei uns in der Altenpflege arbeiten möchte - gleich ob jemand 16 oder 55 Jahre alt ist. Auch Menschen mit Migrationshintergrund sind sehr herzlich willkommen", sagt Henric Peeters, Vorstandsvorsitzender Caritasverband Düsseldorf e.V.. Wer sich erst einmal einen Eindruck verschaffen möchte, ob der Beruf zu ihm passt, kann dies in einem bezahlten Praktikum, in einem Freiwilligen Sozialen Jahr oder über den Bundesfreiwilligendienst ausprobieren.

Angesichts des großen Bedarfs an Pflegekräften, gibt die Düsseldorfer Caritas eine Übernahmegarantie nach der Ausbildung. Die Auszubildenden erhalten im ersten Lehrjahr monatlich etwa 1000 Euro brutto, im dritten Jahr 1200 Euro brutto. Außerdem wirbt die Caritas mit einer Unterstützung bei der Führerscheinfinanzierung und mit einem Rabatt beim Jobticket. Um den Auszubildenden die schwierige Wohnungssuche in der Stadt zu erleichtern, baut die Caritas neben einer bereits bestehenden Wohngemeinschaft bis Oktober drei weitere auf, in denen sie vergünstigt leben können. Interessierte sollten über 16 Jahre alt sein, ein Zeugnis Hauptschule Klasse 10A haben und ohne Vorstrafen sein.

Der Vorsitzende des Seniorenrats, Georg Jungbluth, begrüßt die Ausbildungskampagne mit Nachdruck: "Als Interessenvertretung der älteren Generation ist es uns ein wichtiges Anliegen, dass ältere Menschen bei Pflegebedürftigkeit gut versorgt werden." Er würde sich deshalb freuen, sagt Jungbluth, wenn die Aktion viele Nachahmer finden würde.

(RP)
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