Düsseldorf CDU gegen "Strategiechef" bei der Rheinbahn

Düsseldorf · Das Vorhaben von Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), einen dritten Vorstand für die Rheinbahn zu suchen, stößt auf Kritik der Opposition. Andreas Hartnigk (CDU), ehemaliger Aufsichtsratschef, hält die Debatte um einen "Strategiechef" an der Seite der bisher zwei Vorstände für unnötig. "Die Rheinbahn hat die richtige Strategie, sonst würde sie nicht wirtschaftlich so gut dastehen", sagt er. Hartnigk kritisiert auch, dass Geisel nach der Sparkasse nun bereits bei der nächsten Stadttochter für Unruhe sorge. "Geisel macht viele Baustellen auf", findet er.

Der Vorstoß des Oberbürgermeisters bei der Rheinbahn zielt insbesondere auf Vorstandssprecher Dirk Biesenbach. Dem wird auch von Geisel zugutegehalten, als Finanzvorstand hervorragende Arbeit geleistet zu haben. Oberbürgermeister und Ampel-Koalition werfen ihm aber vor, bei den politischen Plänen zum Ausbau des Nahverkehrs als Bremse aufzutreten und weiter einen Sparkurs zu befürworten, obwohl die Politik einen Ausbau des ÖPNV wünsche. Insbesondere beim Streit um den Erhalt der Linie 708 habe der Rheinbahn-Chef sich nicht kooperativ verhalten.

Geisel sagt, die Aufgabenverteilung im neuen, dann dreiköpfigen Vorstand hänge vom Profil des neuen Mitglieds ab. "Wenn die Stadt als Eigentümerin der Rheinbahn etwas Neues vorhat, kann das auch personelle Veränderungen bedeuten", sagt Geisel. "Das Management ist nicht Herr im Haus."

Auch Norbert Czerwinski (Grüne) würde den dritten Vorstand befürworten. "Wir brauchen jemanden, der eine Vision hat, wie die Rheinbahn in zehn oder 15 Jahren aussehen wird." Manfred Neuenhaus (FDP) betont, dass die Rheinbahn angesichts der steigenden Kundenzahl unter Druck stehe, sich weiterzuentwickeln. "Wir brauchen jetzt eine Ausbauphase."

(arl)
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