Intako-Open in Düsseldorf Cha-Cha-Bumm mit Tanz-Star Motsi Mabuse

Düsseldorf · Das Maritim-Hotel am Flughafen Düsseldorf ist zurzeit das Zentrum für alle Tanzbegeisterten. Anlässlich der Intako-Open zeigen Star-Tänzer wie Motsi Mabuse und Isabel Edvardsson ihr Können in Cha-Cha-Cha, Tango, Salsa und anderen Tanz-Disziplinen.

Intako-Open: Tanzkongress mit Motsi Mabuse
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Die Nacht von Freitag auf Samstag war kurz für Motsi Mabuse, Isabell Edvardsson und Christian Polanc. Die Tänzer-Stars waren noch am Freitagabend in der RTL-Live-Show "Let's dance" zu sehen und feierten anschließend noch den Geburtstag von Motsi Mabuse. Am Samstag jedoch stand schon mittags ein Termin auf ihrem Programm. Im Düsseldorfer Maritim-Hotel nehmen sie am Internationalen Tanzlehrerkongress, kurz Intako, teil. Bis Donnerstag treffen sich bei zahlreichen Vorträgen und Workshop mehr als 3500 Fachleute der Branche, um über die neuesten Tanz-Trends zu sprechen. Zuvor jedoch gehen die Tanzlehrer auf Tuchfühlung mit ihren Fans.

Bei der Intako-Open haben Tanzbegeisterte die Gelegenheit, sich die Tricks der Profis zeigen zu lassen. Diese Chance nehmen viel Tanzbegeisterte wahr. Zum Cha-Cha-Cha-Kursus mit Motsi Mabuse am Samstag-Mittag kamen weit mehr als 150 Teilnehmer. Auch ich als Mitarbeiter der Rheinischen Post wage mich mit meiner Kollegin Daniela Gefgen auf das Parkett, obwohl unsere Tanzschul-Zeiten schon viele Jahre zurückliegen. Kein Problem, sagt Motsi Mabuse. Nicht ausschließlich Profis, auch Anfänger seien willkommen. "Wir holen unsere Teilnehmer da ab, wo sie mit ihrem Können stehen." Mutig stelle ich mich mit meiner Partnerin in die große Gruppe und warte auf die Musik — vergeblich.

Motsi Mabuse fängt nämlich bei Null an und erklärt: "Beim Tanz geht es um Körperhaltung und Rhythmus." Eine Hand sollen wir auf unseren Bauch legen, die andere an die Wirbelsäule. "Schon habt Ihr zwei Zentimeter Größe gewonnen", ruft sie und erklärt die erste Schrittfolge. Einen Fuß nach vorn, den anderen nach hinten, dann den Körper zurückbeugen — bereits beim ersten Versuch gerate ich ins Wanken.

Motsis weitere Aufforderung "Jetzt machen wir eine natürliche Hüftbewegung" macht es mir noch schwerer, Haltung zu bewahren. Alle anderen Tänze folgen Erläuterungen Mabuses offenbar spielend und bewegen sich harmonisch wie ein Schwarm Fische im Meer. "Leute, Ihr seht richtig gut aus", ruft Motsi. Ich aber lasse die Schultern hängen. "Haltung, wo ist Deine Haltung?", fragt sie mich mit gespielter Tanzlehrer-Strenge.

"Jaja, jetzt merkt Ihr, die Motsi ist gar nicht so lustig wie im Fernsehen. Morgen noch werdet Ihr am mich denken, wenn Euch der Muskelkater quält", ruft sie in ihr Mikrophon und grinst. Cha-Cha-Cha-Musik gibt es noch immer nicht. Erst gibt Motsi Mabuse noch zahlreiche tanz-technische Details: Schritte nach rechts, nach links, Fußspitze nach vorn, Kopf nach oben — und immer erinnert sie: "Haltung, Leute, Haltung!" Eine Weile noch übt jeder Teilnehmer die Schritte für sich allein. Ich hefte den Blick auf meine Füße, als ob sie sonst nicht tun würden, was sie sollen.

Meine Kollegin Daniela kommt aber gut klar. "Ist doch gar nicht so schwer", sagt sie und macht eine Cha-Cha-Cha-Schrittfolge nach rechts, eine nach links. Dann endlich lässt Motsi Mabuse die Musik abfahren und fordert uns auf: "Geht jetzt zu Eurem Tanzpartner und stellt Euch auf." Ich versuche, mich unauffällig zurückzuziehen, aber Daniela schiebt mich wieder auf die Tanzfläche. "So jung kommen wir nicht mehr mit Motsi zusammen", sagt sie grinsend und wir machen ein paar Schritte zur Musik. "Bauchnabel einziehen! Wirbelsäule strecken! Cha-Cha-Cha eins zwei drei! Cha-Cha-Cha one two three!", ruft Motsi im Rhythmus.

Meine Füße scheinen sie zu hören. Tatsächlich schaffe ich ein paar fehlerfreie Kombinationen, werde aber dennoch von Motsi korrigiert: "Mach' nicht so große Schritte. Du musst mehr chacha-bumm sein", sagt sie lachend. Die Musik endet und Motsi applaudiert uns Schülern. "Super habt Ihr das gemacht", ruft sie begeistert, als ob wir Weltmeister wären. Tatsächlich haben wir aber nur wenigen Minuten mit Musik getanzt — genug aber für meine untrainierten Beine. Sie fühlen sich an wie Pudding und mein Respekt vor guten Tänzern wächst.

Die vergangene Stunde Cha-Cha-Cha erscheint mir so anstrengend wie ein Marathonlauf. Meine Kollegin Daniela würde am liebsten noch weitermachen. "Ich bin wieder gut in den Rhythmus gekommen", sagt sie gut gelaunt. Ich aber beende meine fragwürdige Tanz-Karriere wieder. Vergessen werde ich meine Tanz-Stunde mit Motsi Mabuse aus zwei Gründen nicht so schnell.

Zum einem versprühte die Tänzerin so gute Laune, dass der Cha-Cha-Cha-Kursus einen großen Unterhaltungswert hatte. Zum anderen erinnert mich der Muskelkater in den Beinen noch einige Tage und Nächte an meine Tanz-Versuche. Mein Kontakte zum Tanz beschränke ich wohl besser auf einen Fernseh-Abend bei "Let's dance".

(rl)
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