Düsseldorf Chaos und Staus in Flingern befürchtet

Düsseldorf · Auf der Flurstraße soll eine eigene Spur nur für die Straßenbahn eingerichtet werden.

Staus und Behinderungen fürchten Anwohner, Gewerbetreibende und auch Stadtteilpolitiker durch den neuen Verkehrsversuch auf der Flurstraße. Hier soll eine eigene, gelb markierte Spur eingerichtet werden, die nur der Straßenbahn vorbehalten ist, die Mehrheit aus SPD und Grünen im Stadtbezirk 2 stimmte am Dienstag dafür, den Versuch einzurichten. Die CDU hingegen lehnte den Verkehrsversuch geschlossen ab.

"Das bringt gar nichts, ist eher kontraproduktiv, da die Luftbelastung durch die dann noch längeren Rückstaus schlimmer wird", sagte etwa Lutz Thomas Berth, sein Parteifreund Harald Neuhaus fügte hinzu: "Die Flurstraße ist eine lebendige Einkaufsstraße, in der auch mal kurz in zweiter Reihe geparkt wird. Auch der Anlieferverkehr wird dadurch komplett unterbunden. Es wird Rückstaus bis zum Lichtplatz geben." Eine Einschätzung, die auch Gewerbetreibende auf der Straße teilen. Lea Lou Kersting etwa, die in der Flurstraße eine Ledermanufaktur betreibt. "Ich halte gar nichts von dem Versuch. Schon jetzt staut sich der Verkehr immer, wenn die zweite Spur wegfällt, wird es wirklich schwierig", ist sie überzeugt. Ziel des Versuchs ist es, die Linie 709 zu beschleunigen. Die Linie ist eine der am stärksten genutzten in Düsseldorf. Bislang muss die Straßenbahn auf der Flurstraße vor allem in Stoßzeiten oft warten, weil sich der Autoverkehr staut. Es bildet sich nämlich oft ein Rückstau durch die Autos, die von der Flurstraße links auf die Dorotheenstraße abbiegen wollen. Auch die Linke stimmte gegen den Versuch. Ben Klar verwies auf eine Ratsvorlage. Darin heiße es, Verkehrseinschnitte auf der Flurstraße würden dazu führen, dass sich die Verkehre auf Acker- oder Lindenstraße verlagern. "Hat es denn da keine Abstimmung zwischen den Ämtern gegeben?", fragte Klar. Eine Argumentation, die Grüne und SPD nicht gelten ließen. "Die Entlastung und der Zeitgewinn für 60 Fahrgäste der Rheinbahn hat Vorrang vor den Bedürfnissen einer Handvoll Autofahrer", sagte Oliver Schreiber von der SPD.

(arc/tt)
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