Düsseldorf City-Büros locken internationale Firmen

Düsseldorf · Rund ein Viertel der Büroflächen im zentralen Geschäftsquartier der Stadt werden von internationalen Unternehmen genutzt. Besonders Berater und Anwaltskanzleien setzen auf die begehrteste Lage rund um die Königsallee.

 Ulrich Reese ist Office Managing Partner bei der Kanzlei Clifford Chance, die ihren Düsseldorfer Sitz an der Königsallee hat.

Ulrich Reese ist Office Managing Partner bei der Kanzlei Clifford Chance, die ihren Düsseldorfer Sitz an der Königsallee hat.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Dass ihre Stadt internationales Flair atmet, sind die Düsseldorfer gewöhnt: Wer über die Königsallee flaniert, kann Handy-Telefonate auf Chinesisch belauschen und Geschäftsleute aller Nationalitäten beobachten, die vom Büro zu Terminen eilen oder zur Mittagspause in einem der Cafés einkehren. Viele internationale Unternehmen haben sich im Central Business District (CBD), dem Büroquartier in der Innenstadt, angesiedelt. Es zieht sich auf beiden Seiten der Königsallee vom Kö-Bogen bis zur Graf-Adolf-Straße, von der Berliner Allee bis zur Kasernenstraße. Die Statistik zeigt: Von den gut 700 000 Quadratmetern Büroflächen im CBD-Gebiet sind rund 27 Prozent von internationalen Unternehmen belegt - darunter solche mit ausländischen Muttergesellschaften, aber auch rechtlich selbständige Unternehmen, die sich einem internationalen Netzwerk angeschlossen haben.

Am stärksten vertreten sind laut Statistik britische Firmen, die alleine mehr als 80 000 Quadratmeter nutzen, dahinter folgen Firmen aus den USA und Frankreich. Darüber hinaus haben im CBD auch Mieter aus Japan und China ihre Büros, aus den Niederlanden, der Schweiz, Tschechien, Spanien, Schweden, Russland, Kanada und aus Brasilien.

"In den USA und in Großbritannien ist der Begriff des CBD schon etabliert, Unternehmen von dort suchen oft gezielt in diesem Bereich", sagt Sven Bliso, Director Vermietung beim Immobilienunternehmen Colliers International Düsseldorf. Für Beratungsfirmen und große Anwaltskanzleien sei eine Top-Lage oft unabdingbar: "Auch viele Banken lassen sich hier langfristig nieder." Bliso verweist etwa auf die Bank of Tokyo, die vor einiger Zeit von der Immermannstraße an die Breite Straße zog.

Aus den Top 10 der "American Law Firm 100 List" sind die Kanzleien Latham Watkins, Jones Day und White & Case vertreten, aus der englischen Top-Liste haben Clifford Chance, Linklaters, Allen & Overy und CMS London/Frankfurt einen Sitz im Düsseldorfer CBD. Zufall ist das selbstverständlich nicht: Zusammen mit Frankfurt sei Düsseldorf in Deutschland erste Wahl für Kanzleien, sagt Ulrich Reese, Office Managing Partner bei der Kanzlei Clifford Chance mit Sitz neben dem Hotel Interconti: "Die Königsallee ist eine Top-Adresse, die wegen ihrer Internationalität gut zu uns passt." Zudem spiegele sie auch die Seriösität der Kanzlei wider: "Die Kö bedeutet Tradition, Flair und Eleganz." Nicht zuletzt punkte sie mit dem für die Mitarbeiter (in Düsseldorf immerhin 160, davon rund 80 Anwälte) attraktiven Umfeld.

Ähnlich sieht das Ulrich Brauer, Partner-in-Charge bei der Kanzlei Jones Day. "Düsseldorf ist international und von seiner gesamten Ausrichtung her sehr offen, was die Aufnahme von Menschen aus anderen Kulturen angeht", sagt er. Die sehr gute Lage in der City sei besonders für die Mitarbeiter-Bindung: wichtig: "Wir können mit einem so attraktiven Umfeld natürlich auch besser hoch qualifiziertes Personal gewinnen." Diesen Kampf um die besten Köpfe sieht auch Hubert Breuer, Senior Director bei CBRE, als wichtiges Argument für die Innenstadt-Lage: "Für die gefragtesten Mitarbeiter gibt es im Umfeld der Kö viele Annehmlichkeiten."

(RP)
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