Düsseldorf Darum ist im Tunnel ständig Alarm

Düsseldorf · 16 Mal gab es im Kö-Bogen-Tunnel seit Januar Feuermeldungen - es brannte nie.

 Zwei Alarme gab es vergangene Woche am Dienstag und am Freitag. Ein Alarm im September legte den Verkehr für zwei Stunden lahm.

Zwei Alarme gab es vergangene Woche am Dienstag und am Freitag. Ein Alarm im September legte den Verkehr für zwei Stunden lahm.

Foto: Andreas Endermann

Bei Feueralarm im Kö-Bogen-Tunnel wird die Straße gesperrt, die Feuerwehr rückt an, und Autofahrer werden vom Band aufgefordert, ihren Wagen stehenzulassen und das Weite zu suchen. Meist kommt es zu massiven Störungen im Düsseldorfer Stadtverkehr.

Passiert ist das 2016 alle zweieinhalb Wochen. 16 Mal sei die Feuerwehr in diesem Jahr bereits alarmiert worden, so die Stadt Düsseldorf. Gebrannt hat es allerdings bei keinem Einsatz. Und es kann gut sein, dass solche Fehlalarme noch häufiger vorkommen.

Denn es gibt im Wesentlichen zwei Gründe für die zahlreichen Fehlalarme: Erstens ist die Brandmeldeanlage im Tunnel sehr sensibel eingestellt. Für sie fühlt sich vieles nach einem Brand an, was keiner ist.

So wurde der Fehlalarm am vergangenen Freitag wahrscheinlich dadurch ausgelöst, dass sehr schnell große Hitze an einer Stelle im Tunnel an die Decke stieg. Die Stadt vermutet Hitzeabstrahlung von einem Gussasphalt-Kocher. So ein Kocher erhitzt den Asphalt vor dem Verteilen auf über 200 Grad.

Das zeigt auch den zweiten Grund: Die Bauarbeiten sind mit Schuld an den vielen Fehlalarmen. Hitze, Staub und Asphaltarbeiten verwechselt die Brandmeldeanlage mit Feuer. Denn sie ist darauf ausgelegt, auf Luft-Trübungen oder plötzliche Hitzeentwicklung zu reagieren. Und die gibt es auf Baustellen ja reichlich.

Konkret nennt die Stadt Asphaltarbeiten im Tunnel als Ursache für den vorletzten Alarm am 4. Oktober. Diverse Fehlalarme an einem Tag Anfang September wurden durch einen Bruch des Brandmeldekabels ausgelöst. Damals blieb der Tunnel zwei Stunden lang im Berufsverkehr gesperrt. Ursachen weiterer Fehlalarme seien außerplanmäßige Staub- oder Wärmeentwicklung bei Bauarbeiten und technische Fehlfunktionen der Brandmeldeanlage gewesen.

Nach jedem Fehlalarm wird nachjustiert, damit die Anlage demnächst nur noch auf echtes Feuer reagiert. Solange im Tunnel gebaut wird, sind weitere Vorfälle aber nicht ausgeschlossen. Wirklich fertig sein soll der Tunnel erst am Jahresende.

(RP)
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