Düsseldorf Das erwarten wir vom Regio-Gipfel

Düsseldorf · Heute treffen sich zum zweiten Mal auf Einladung von Düsseldorf und Köln Entscheider aus dem Rheinland. Ihr Ziel: mehr Kooperation.

Es war von großer Symbolkraft, als sich am 22. September 2011 Bürgermeister, Landräte, hochrangige Vertreter von Kammern und Verbänden aus dem gesamten Rheinland zum ersten Regio-Gipfel trafen: Auf einem Schiff fuhr die illustre Runde rheinabwärts von Köln nach Düsseldorf. Die Rathaus-Chefs der beiden Städte, Jürgen Roters (SPD), und Dirk Elbers (CDU), waren es auch, die zu dem Treffen eingeladen hatten.

Auch das zeigte: Die Rivalität der beiden Städte existiert noch im Karneval, aber nicht in der Realität. Das galt für das gesamte Rheinland, dessen Entscheider sich auf dem Schiff versammelt hatten.

Das an sich war schon eine kleine Sensation. Doch der Gipfel hatte auch klare Ergebnisse: Mit einem gemeinsamen Positionspapier wurde erklärt, sich in Berlin für den dringend notwendigen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur stark zu machen. In der Folge haben sich Städte, die zuvor meist in eigner Sache gekämpft hatten, auf eine Liste von 21 Wunschprojekten für den Bundesverkehrswegeplan geeinigt. Im Bereich Kultur und Tourismus war ein Ergebnis eine Museumskarte, die für Einrichtungen in Düsseldorf, Köln und Bonn gleichermaßen gilt. Am wichtigsten jedoch war: Auf Fachebene traf man sich regelmäßig, um die Kooperation konkret und auf vielen Feldern auszuweiten.

Heute folgt der zweite Regio-Gipfel, diesmal im Kölner Rathaus. Gastgeber ist neben OB Roters auch wieder sein Amtskollege aus Düsseldorf. Diesmal dürfte es noch spannender werden. Denn man kennt sich, muss nicht mehr über die Notwendigkeit der Zusammenarbeit diskutieren. Die Metropolregion Rheinland, die somit schon besteht, sich aber auch formal gründen will, geht in die nächste Runde. Was eine erfolgreiche Metropolregion ausmacht, wird ebenso diskutiert wie der fürs Rheinland richtige Kurs bei der Energiepolitik und Verkehr — beides ist aktuell Thema bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin. Das Rheinland wird sich auch da klar mit Forderungen positionieren.

Noch interessanter dürfte es beim Landesentwicklungsplan werden, der ebenfalls auf der Tagesordnung steht. Er legt fest, wo Wohn- und Gewerbegebiete entstehen, gibt den Rahmen für Naturschutz und Energiewirtschaft und ist somit die Basis für den Handlungsspielraum von Kommunen und Kreisen.

(RP)
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