Nun also auch noch ein bis zu 100 Meter hoher Neubau. Das Umfeld des Hauptbahnhofs entwickelt sich zur spannendsten Spielwiese für Stadtplaner und Architekten, die Düsseldorf derzeit zu bieten hat. Wegen des riesigen Gesamtumfangs haben Stadt und Land vereinbart, die einzelnen Bereiche auch einzeln zu betrachten, also Vorplatz, Rückseite oder Busbahnhof notfalls unabhängig zu entwickeln. Das soll dabei helfen, dass das Projekt nicht an seiner schieren Größe scheitert.

Insbesondere an der Vorderseite kann das gefährlich werden. Das Areal leidet ja schon heute darunter, dass ihm eine Linie fehlt. Die Neuplanung muss darüber hinaus berücksichtigen, dass in der Umgebung umwälzende Veränderungen in Gang sind: Die Bibliothek soll ins ehemalige Postgebäude ziehen, Investoren bauen Wohnungen an beiden Seiten. Und nun will die Bahn noch einen Hingucker an den Vorplatz platzieren. Passt das alles zusammen? Erfüllt die Gegend die Voraussetzung für die vielen Nutzer? Das Areal ist ein großes Puzzle für die Planer. Bei all den spannenden Einzelprojekten ist eine ordnende Hand gefragt - sonst wird auch dieser Anlauf eine Enttäuschung.