Fotos Das sagen Kiosk-Betreiber zum Alkoholverbot
In Düsseldorf wird ein Alkoholverbot diskutiert. Ab 24 Uhr soll auf den Straßen am Wochenende nichts mehr aus Glasflaschen getrunken werden dürfen. Das Scherbenmeer und gewalttätige Schläger sollen so eingeschränkt werden. Wir haben uns bei Büdchen-Besitzern nach deren Meinung umgehört.
Mehmet Yavuz: "Das Verbot würde meinen Laden kaputt machen. Am Wochenende verkaufen wir viel Alkohol. Wenn ich durch das Verbot keinen Umsatz mehr mache, muss ich schließen und meine Mitarbeiter entlassen. Ich habe das Büdchen erst vor vier Monaten übernommen. Wenn ich das mit dem möglichen Verbot vorher gewusst hätte, hätte ich das Kiosk nicht gekauft. Das Verbot würde das Problem sowieso nicht lösen. Gewalttätige Leute machen doch auch ohne Alkohol Probleme."
Sehriban Sahin: "Ich bin gegen das Verbot. Das, was wir nachts am meisten verkaufen, ist nun mal Alkohol. Wenn wir das nicht mehr dürfen, wozu gibt es denn dann Büdchen?"
Necati Daggülü: "Die momentanen Ideen zum Verbot haben doch keine Logik. Wenn, dann sollten Flaschen mit Alkohol auch in der Woche verboten werden. So könnten wir uns ganz auf den Verkauf von Dosen konzentrieren. Und ich verstehe auch nicht, warum das Verbot nur nachts gilt. Ein gewalttätiger Mensch könnte sich doch auch morgens prügeln – und statt einer Flasche einen Stuhl nehmen. Außerdem: Wer kann den Leuten denn die Freiheit nehmen, auf offener Straße zu trinken? Für Obdachlose ist das eine absolute Beschränkung. Die können sich ein Bier in einer Kneipe gar nicht leisten."
Anonymer Kiosk-Betreiber: "Das Verbot wäre eine Katastrophe für mich. Es war schwierig überhaupt ein Büdchen zu eröffnen. Die Lizenz ist sehr teuer. Dann habe ich noch viel Geld in den Umbau, die Schilder und das Personal investiert. Wie soll ich das Geld wieder reinholen?"