Düsseldorf Debatte um gesperrten ISS Dome

Düsseldorf · Nach der Absage des Eishockeyspiels zwischen DEG und Kölner Haien sind Höhenretter damit weiter beschäftigt, das Dach des ISS Domes von Schnee und Eis zu befreien.

 Am ISS Dome galt bis Dienstag die Warnung vor Dachlawinen.

Am ISS Dome galt bis Dienstag die Warnung vor Dachlawinen.

Foto: Andreas Endermann

"Wir hoffen, dass wir bis zum 4./5. Januar das Dach geräumt haben", sagt Manfred Kirschenstein, Geschäftsführer des ISS Domes. Abgesagt wurde auch ein DEG-Spiel am 2. Januar sowie die Veranstaltung "Schwanensee on Ice", die heute stattfinden sollte. Diese wurde auf den 5. Januar verlegt. Alle Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit.

Die Spiele und die Show waren aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, weil sich vom Dach des Domes große Schneebretter gelöst hatten. Am zweiten Weihnachtsfeiertag war ein Besucher vor dem Stadion von einem Schneebrett getroffen worden. Er war mit schweren Prellungen ins Krankenhaus gebracht worden. Mit den Räumarbeiten auf dem Dach sei bereits vor den Feiertagen begonnen worden, erklärt Kirschenstein. Das 4500 Quadratmeter große Dach habe bei den großen Schneemassen nicht so schnell geräumt werden können.

Zumal es nur wenige dazu ausgebildete Höhenretter gibt, die derzeit bundesweit angefragt werden. Von der Ratsfraktion der Grünen regte Günter Karen-Jungen an, zu prüfen, ob bei Bedarf die Höhenretter der Feuerwehr die Schneeräumarbeiten auf dem Dach des ISS Dome unterstützen können. Diese waren bei der akuten Gefahrenlage für die Besucher am zweiten Weihnachtsfeiertag im Einsatz. Karen-Jungen betonte, die Stadt müsse Vorsorge treffen, dass es nicht noch einmal zu einer solchen Situation kommt.

Für den Bauherrn Heinrich Pröpper, Chef der Stadttochter IDR, scheiden bauliche Maßnahmen am ISS Dome als Konsequenz aus. Dies sei bereits geprüft worden. Für Schneefall sei die Halle mit einer ein Meter tiefen beheizbaren Regenrinne ausgerüstet, aber für die außergewöhnlich große Schneemenge, habe die Kapazität nicht ausgereicht. Die Lösung des Problems sieht Pröpper in der besseren Organisation der Schneeräumung.

Dass große Schneemassen keine Gefahr für Veranstaltungsbesucher sein müssen, ließe sich aus schneereichen Regionen lernen, meint hingegen Hartmut Miksch, Präsident der Architektenkammer.

Als Spielstätte für die DEG gibt es in Düsseldorf derzeit keinen Ersatz. Das Stadion an der Brehmstraße entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. "Dazu würden wir keine Genehmigung bekommen", sagt Sportamtschef Udo Skalnik und erteilte damit dem Vorschlag von Monika Lehmhaus (FDP), Vorsitzende des Sportausschusses, eine Absage.

(RP)
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