Düsseldorf Debatte um Tempo beim Schulbau

Düsseldorf · CDU stellte Anfrage im Schulausschuss. Von 42 Projekten wurden bislang fünf abgeschlossen.

Düsseldorf: Debatte um Tempo beim Schulbau
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Beim Schulbau drückt die Stadt mächtig aufs Tempo. Daran zweifelt auch die oppositionelle CDU nicht. Und doch fühlte sie im Schulausschuss der Verwaltung auf den Zahn. Den Grund benannte die Vize-Vorsitzende des Ausschusses Constanze Mucha in der Anfrage ihrer Fraktion: Offenbar seien an einigen Standorten beschlossene Umbau- und Sanierungspläne gestoppt und dringend benötigte Schulklassen nicht mit dem zugesagten Tempo geschaffen wurden.

 Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) und Ratsherr Stefan Wiedon (CDU) einigten sich auf eine Übersichtsliste mit Projekten ab 100.000 Euro.

Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) und Ratsherr Stefan Wiedon (CDU) einigten sich auf eine Übersichtsliste mit Projekten ab 100.000 Euro.

Foto: Bauer / privat

Dem widersprach Schuldezernent Burkhard Hintzsche. Es seien keine baulichen Maßnahmen ausgesetzt oder terminlich verschoben worden. Allerdings könne es "natürlich in Einzelfällen zu terminlichen Verschiebungen kommen". Diese hätten jedoch nichts mit der "Auskömmlichkeit des Masterplans" zu tun, sondern "mit unvorhergesehenen Problemen in der Bauausführung, Zuverlässigkeit von Firmen und anderen Dingen". Hintzsche gab einen Überblick über den Fortschritt bei der Umsetzung der schulorganisatorischen Maßnahmepakte SOM I bis IV. Insgesamt listen diese Pakete 42 Vorhaben auf. Davon seien, so der Stadtdirektor, fünf baulich vollständig oder weitgehend abgeschlossen:

- Paulusschule (künftig drei statt zwei Züge; Ausbau Dachgeschoss sowie Herrichtung der Aula als Mensa, Gesamtkosten: rund 700.000 Euro)

- Grundschule Kaiserswerth (mehr Räume, vier statt bislang drei Züge, Kosten: 570.000 Euro, Restarbeiten laufen noch)

- Verlagerung der ehemaligen Gemeinschaftsgrundschule Rather Kreuzweg an den Standort Wrangelstraße (Kosten: knapp 300.000 Euro)

- Erweiterung der Kronprinzenschule (künftig zwei Eingangsklassen, Kosten: 150.000 Euro)

- Verlagerung der St. Rochus-Schule an die Gneisenaustraße (zwei Züge geplant, Kosten: rund 370.000 Euro).

Zudem seien zwei weitere Maßnahmen "im Bestand", also ohne Baumaßnahmen, umgesetzt worden: die Reduzierung der Klassen pro Jahrgang (Züge) von vier auf drei an der Gemeinschaftsgrundschule Rolandstraße sowie die Erhöhung der Zügigkeit an der Astrid Lindgren-Schule von zwei auf drei.

Weitere zwölf Projekte werden nach Angaben der Stadt derzeit umgesetzt. "Einige davon sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden", sagt Hintzsche. Zwölf Projekte befänden sich "im Stadium der Grundlagenermittlung", darunter die im Paket SOM IV Anfang Juli beschlossenen Maßnahmen. Und für weitere elf Vorhaben sei der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss "noch in 2016 oder im ersten Quartal 2017 geplant". Ausschussvorsitzender Wolfgang Scheffler (Grüne) lobte die Verwaltung und die Baufirmen ("stramme Leistung"). Und FDP-Schulexperte Mirko Rohloff meinte, solche Pakete "suchen in Deutschland ihresgleichen". Stefan Wiedon (CDU) forderte freilich "eine genaue Übersicht, am besten in Listenform". Der Ratsherr und Stadtdirektor Hintzsche einigten sich darauf, diese Liste auf Projekte mit einem Volumen von mehr als 100.000 Euro zu beschränken.

(jj)
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