Abiturienten aus ganz NRW sind am Dienstag zur Demo vor dem Düsseldorfer Schulministerium gekommen. Für sie alle ist die Mathe-Prüfung nicht gut gelaufen. Viele fürchten jetzt um ihren Studienplatz. Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen.

Karolina Tailor, Riesener-Gynmnasium, Gladbeck:

"Ich habe die Demo mitorganisiert. Nach dem Matheabi haben wir uns zunächst auf der Facebook Seite unserer Schule ausgetauscht. Dann kam die Idee, eine Protestseite bei Facebook zu gründen. Die hatte dann innerhalb von Stunden Tausend Mitglieder. Das hat mich schon umgehauen. Dann kam der Vorschlag einer Demo. Denn Anrufe und E-Mails an das Schulministerium bringen ja nichts. Und jetzt sind wir hier."

Anna Hueg, Rosa-Parks-Schule, Herten:

Die Aufgaben waren ganz anders als das, was ich gelernt hatte. Ich habe total Panik bekommen während der Klausur. Mir ging es so schlecht, dass ich rausgehen und die Prüfung abbrechen musste. Jetzt muss ich in die mündliche Nachprüfung, aber da wird es mit der Nervosität noch schlimmer sein als bei der Klausur. Ich will unbedingt Kunst studieren, aber ich weiß nicht, ob ich jetzt sofort einen Studienplatz bekomme."

Janina Lakämper, Luisen-Gymnasium, Düsseldorf:

"Normalerweise schreibe ich bei Matheklausuren die ganze Zeit durch. Bei der Abiprüfung saß ich nur da und habe versucht, die Aufgaben zu verstehen. Besonders die Vektoraufgabe war mir ein absolutes Rätsel. Am Ende habe ich geheult. Für mein Wunschstudium BWL brauche ich gute Noten. Ich hatte mit zehn Punkten gerechnet im Mathe-Abi, jetzt werden es vielleicht fünf."

Christian Große, Julius-Stursberg-Gymnasium, Neukirchen-Vluyn:

"Ich hatte Mathe Leistungskurs. Die Klausur war schwer. Während der Prüfung dachte ich aber, nur ich verstehe es nicht. Erst hinterher wurde mir klar, das es für alle schwer war. Von der Demo habe ich über Facebook erfahren und jetzt wo wir Zeit haben, bin ich mit Freunden hergekommen."

Antje Ahlen uind Sandra Wüsten, Sankt Wolfhelm Gymnasium, Waldniel:

"Wir hätten bei einer fairen Matheklausur mit acht bis neun Punkten gerechnet, also einer Drei. Jetzt werden es vielleicht fünf Punkte. Wir erhoffen uns von der Demo ein Entgegenkommen des Ministeriums: Das Mindeste wäre die Vergabe von Extrapunkten, damit die Noten nicht ganz so schlecht ausfallen. Aber am Liebsten wäre uns ein Nachschreiben der Klausur."

Alicja Robak, Genoveva Gymnasium, Köln (links):

"Das Mathe Grundkurs-Abitur war viel zu schwer. Die Aufgabenstellung war völlig unverständlich und es war zuwenig Zeit. Ich war mit 13 Punkten vorbenotet, Mathe sollte meine stärkste Prüfung werden. Jetzt bekomme ich wenn ich Glück habe noch sechs oder sieben Punkte. Ich will Zahnmedizin studieren, da brauche ich jeden Punkt für den nötigen Notendurchschnitt."

Lisa Loomann, Riesener-Gymnasium, Gladbeck:

"Ich habe die Mathe Leistungskurs Klausur geschrieben, die auch sehr schwer war. Ich will Jura studieren, brauche also gute Noten und habe sehr viel gelernt. Ich will aber vor allem Solidarität für die Anderen zeigen. Es kann nicht sein, dass man den Schülern sagt, was sie lernen sollen und dann kommt in der Prüfung etwas ganz anderes dran."

Zehra Canakci, Rosa-Parks-Schule, Herten:

"Ich habe viel gelernt und dann in der Leistungskurs-Klausur die Aufgaben nicht richtig verstanden. Jetzt ist die ganze Motivation weg. Ob es mit meinem gewünschten Studienplatz in Maschinenbau zum Wintersemester was wird, weiß ich nicht."