Düsseldorf Demos behindern Verkehr am Japan-Tag

Düsseldorf · Sechs Demonstrationen sind für Samstag in Düsseldorf angemeldet. Außerdem ist Japan-Tag. Die Polizei rät deshalb, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, und ist mit mehreren Hundertschaften im Einsatz.

 Im vergangenen Jahr blieb die Demonstration verhältnismäßig friedlich. Die Düsseldorfer Polizei hofft, dass es auch diesmal so ist, wenn "Blockupy" zum Marsch einlädt.

Im vergangenen Jahr blieb die Demonstration verhältnismäßig friedlich. Die Düsseldorfer Polizei hofft, dass es auch diesmal so ist, wenn "Blockupy" zum Marsch einlädt.

Foto: Andreas Endermann

Für Samstag rät die Polizei allen Düsseldorfern und Gästen, das Auto stehenzulassen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu kommen. Neben dem Japan-Tag sind sechs Demonstrationen angekündigt, so dass zeitweise Teile der Innenstadt abgeriegelt werden müssen. Eine Veranstaltung haben die Beamten dabei besonders im Auge: Es ist die Demonstration der "Blockupy"-Bewegung, die ihren deutschlandweiten Aktionstag begeht. Da Düsseldorf das Zentrum für Westdeutschland ist, rechnen die Veranstalter mit etwa 1000 Menschen aus der kompletten Region, die sich um 11 Uhr vor dem DBG-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße sammeln und über die Oststraße sowie die Graf-Adolf-Straße zum Graf-Adolf-Platz ziehen.

"Wir rechnen nicht mit Straftaten, sind aber darauf vorbereitet", sagte ein Sprecher der Polizei. Tatsächlich rufen die Organisatoren explizit zum "zivilen Ungehorsam" auf. Damit sind im Szene-Jargon meist Sitzblockaden oder ähnliche gewaltfreie Aktionen gemeint. Allerdings sollen diese Aktionen explizit auch auf der Königsallee und am Kö-Bogen stattfinden.

"Auf einer der teuersten Einkaufsmeilen Europas werden wir Akteure der kapitalistischen Ausbeutung laut und sichtbar markieren", heißt es etwa in einem Aufruf an die Teilnehmer. Das Bündnis aus dem linken bis linksradikalen Spektrum will sich auf dem Graf-Adolf-Platz mit Teilen der Linkspartei treffen. Es geht um die Themen Freihandelsabkommen, Arbeitsbedingungen in der Textilwirtschaft und Globalisierung.

Zeitgleich beginnt auf dem Schadowplatz eine Demonstration mit etwa 300 Teilnehmern, die sich gegen das Töten von Straßenhunden richtet. Ebenfalls gegen das Transatlantische Handelsabkommen wird am Gap 15 demonstriert. Einige Leute werden außerdem am Hauptbahnhof anlässlich des 66. Jahrestages des Staates Israel unter dem Motto "Solidarität mit Palästinensern" demonstrieren. Die Polizei kümmert sich zudem um ein Spiel der zweiten Mannschaft der Fortuna gegen die zweite Mannschaft des FC Schalke im Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich. Hier ist um 14 Uhr Anpfiff in der Regionalliga.

Für 17 Uhr ist eine weitere Demonstration von "Blockupy" am Flughafen angekündigt. Diesmal geht es um Rassismus, man rechnet mit etwa 500 Teilnehmern. Es habe keinen Spielraum gegeben, die Demonstrationen abzusagen, sagte Polizeipräsident Norbert Wesseler gestern mit Verweis auf das Versammlungsrecht. "Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass aus diesen Demonstrationen Straftaten zu erwarten sind." Allerdings, so Wesseler, "haben wir es mit einem nicht unproblematischen Klientel zu tun". Mehrere Polizeihundertschaften sind deshalb im Einsatz. Es hätte nach Ende der Bundesliga ihr erstes freies Wochenende seit langem sein sollen, so Wesseler.

(RP)
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