Den Dialog anfangen

Düsseldorf · Die Mühlen der Justiz mahlen manchmal quälend langsam. Das ist im sogenannten Kantholz-Fall nicht anders. Dabei hat die Tochter des Getöteten einen Anspruch darauf, dass die Todesumstände ihres Vaters nach mehr als zweieinhalb Jahren endlich gerichtlich überprüft werden. Die zuständige Kammer des Landgerichts hat aber genauso das Recht, eine eigene Ordnung und Reihenfolge aufzustellen, um ihre Alt-Fälle nach und nach abzuarbeiten. Wenn hier jeder auf seiner Position beharrt, droht ein Fiasko.

Durch Konfrontation ist aber nichts zu gewinnen. Es müsste doch irgendwo in dieser Stadt ein runder Tisch aufzutreiben sein, an dem beide Seiten mal nach einem Kompromiss suchen könnten. In derart verhärteten Fällen ist der Dialog durch nichts zu ersetzen. Nur anfangen muss man ihn. Und nicht darauf warten, dass die anderen zu sprechen beginnen. Wulf Kannegießer

(RP)
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