Düsseldorf Der Charme der kleinen Weihnachtsmärkte

Düsseldorf · Es muss nicht immer Rathaus- oder Schadowplatz sein. Die Märkte in den Stadtteilen punkten vor allem mit familiärem Charakter.

 Auf dem Gerresheimer Weihnachtsmarkt konnten Familien sich in Ruhe die Verkaufsstände und auch Krippenszenen ansehen.

Auf dem Gerresheimer Weihnachtsmarkt konnten Familien sich in Ruhe die Verkaufsstände und auch Krippenszenen ansehen.

Foto: Hans-jürgen Bauer

Wer im Osten der Stadt am Wochenende einen Weihnachtsmarkt-Besuch plante, hatte die sprichwörtliche Qual der Wahl, denn nur wenige Kilometer voneinander entfernt, fanden gleich drei Märkte statt. Nicht wenige Düsseldorfer stellten sich zudem die Frage: Innenstadt oder doch lieber der kleine Weihnachtsmarkt im eigenen Stadtteil?

 Endlich mal kein Gedränge am Glühwein-Stand: In Eller konnte man sich viel Zeit für einen gemütlichen Plausch nehmen.

Endlich mal kein Gedränge am Glühwein-Stand: In Eller konnte man sich viel Zeit für einen gemütlichen Plausch nehmen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

So erging es auch Tim und Jutta Arnold, die sich für den Gerresheimer Weihnachtsmarkt entschieden hatten. "Wir haben es hier nicht allzu weit hin, es ist gemütlich und vor allem nicht zu voll", sagt Tim Arnold. Zum Bummeln wollen beide aber an einem anderen Tag noch in die Innenstadt fahren. "Dort gibt es einfach mehr Stände mit weihnachtlichen Kleinigkeiten, die ich mir immer sehr gerne anschaue", sagt Jutta Arnold.

Die gab es natürlich auch in Gerresheim. Auf dem Gerricusplatz, direkt neben der beleuchteten Kirche, fanden sich über ein Dutzend Stände, die alles boten, was einen Weihnachtsmarkt ausmacht. Auch einige ausgefallene Angebote waren dabei. An einem Stand war beispielsweise alles zu bekommen, was aus Honig hergestellt werden kann, an einem anderen lag der Fokus auf warmen Fell-Waren. Während die Älteren sich bei dem ein oder anderen Glühwein wärmten, fuhren die jüngsten Besucher auf einem Karussell in der Mitte des Marktes.

Richtig gemütlich war es auch auf dem Unterbacher Weihnachtsmarkt. Dort wurden am Wochenende auf dem Gelände der Wichernschule zahlreiche Stände aufgebaut, die zum Weihnachtsbummel einluden. Besonders im Inneren der Schule herrschte eine vorweihnachtliche Atmosphäre. In einer Halle, die sonst als Turnhalle genutzt wird, schlenderten die Besucher an liebevoll gestalteten Ständen entlang, an denen hauptsächlich Selbstgemachtes zu kaufen war. Dort hatten auch einige Vereine und Initiativen ihre Stände aufgebaut. So bot etwa der Stand der "Schülerfirmen Düsseldorf" Holzprodukte an. Ein paar Stände weiter konnte Selbstgeschneidertes aus Filz oder zum Teil handgemachter Schmuck gekauft werden. Wem der Sinn mehr nach Kaffee und Kuchen stand, wurde ebenfalls im Inneren fündig, während es draußen die Weihnachtsmarkt-Klassiker wie Glühwein oder Bratwurst gab. Der Erlös des Verkaufes ging indes nicht an einen Empfänger, vielmehr hatten viele Stände eigene Ideen, an wen sie spenden wollten. Einige Standinhaber spendeten nach Haiti oder Indien, Einnahmen aus anderen Ständen, wie denen der Kulturinitiative Unterbach oder dem Karnevalsausschuss Unterbach, kamen Vereins- oder Stadtteilprojekten zugute. Neben einem Karussell gab es für Kinder eine eigene Betreuung. Während die Eltern über den Markt schlenderten, konnten die Kinder an einem Stand basteln oder beim Handwerksbäcker aus Düsseldorf Plätzchen backen. Am Bastelstand gab es dabei je nach Uhrzeit verschiedene Schwerpunkte, so konnten die Kinder mal Teelichter, mal Sterne oder eigene Ketten herstellen.

Ein paar Kilometer entfernt trafen sich vieler Bürger aus Eller zu einem Plausch am Glühweinstand und schlenderten über das dortige Weihnachtsplätzchen, das bis zum vergangenen Jahr noch Weihnachtsmarkt hieß. In diesem Jahr jedoch hatte die Werbegemeinschaft Eller es geschafft, aus dem einst zerrissenen Markt einen kompakten Weihnachtsplatz zu machen und die Atmosphäre somit zu verbessern. Mit Erfolg, wie Marion Esser fand. "Ich war im vergangenen Jahr auch hier und der Markt ist in dieser Form schon schöner", sagt sie. Das Weihnachtsplätzchen bestand insgesamt auf mehr als 30 Ständen. Ein besonderer Fokus lag laut Werbegemeinschaft auf dem hochwertigen Angebot des Marktes. Und so fanden sich auch zahlreiche Buden, die handgearbeiteten Schmuck, Zauberlichter und weihnachtliche Kleinigkeiten anboten. Für Kinder organisierte die Werbegemeinschaft Eller eine Stiefel-Aktion. Wer einen seiner Schuhe bis zum Samstag abgab, erhielt ihn - natürlich nur nach Vorlage des dazu passenden Gegenstücks - gefüllt zurück.

(RP)
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