Kö-Millionär seit 17 Jahren verschwunden Der Fall „Mord ohne Leiche“ im Museum

Düsseldorf · 17 Jahre nach dem Verschwinden des Düsseldorfer Kö-Millionärs Otto-Erich Simon wird dessen Schicksal jetzt zum Fernseh-Fall für das "Kriminalmuseum". Nach Angaben der Hamburger Fernsehjournalistin Gita Ekberg soll der spektakuläre Kriminalfall, der als "Mord ohne Leiche" bundesweit für Schlagzeilen sorgte, als Beitrag in einer NDR-/WDR-Produktion gezeigt werden.

 Ehegatten können keine Leistungen von der Versicherung verlangen, wenn sie sich gegenseitig Schaden an ihrem Eigentum zufügen.

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Foto: ddp, ddp

Das Schicksal des Kö-Millionärs, der einer Familie von Weinhändlern aus Lösnich an der Mosel entstammte, ist immer noch ungeklärt. 1991 gab es erste Nachrichten, wonach Simon als Eigentümer der Kö-Häuser 76 und 78 einen Verkauf der beiden Filet-Grundstücke plane. Der neue Eigner wolle dort eine gigantische Ladengalerie errichten, hatte seine Pläne ganz geheim in den USA zeichnen und vielfarbig ausführen lassen.

Sechs Monate später war der damals 71-jährige Kö-Millionär Simon urplötzlich verschwunden und tauchte nie wieder auf. Der neue Eigner, ein damals stadtbekannter Bau-Unternehmer, wurde Anfang 1992 zunächst wegen Betruges verhaftet, später wegen Mordes angeklagt.

Als Neu-Eigner hatte er nämlich Kaufverträge für beide Kö-Grundstücke vorgelegt. Doch die angeblich von Simon stammenden Unterschriften wurden als Fälschungen entlarvt. Was folgte, war eine der spektakulärsten Such-Aktionen von Polizei und Staatsanwaltschaft nach Hinweisen darauf, was aus Simon geworden war. Eine Leiche fand sich nie - auch keine Blutspuren oder Belege für ein Verbrechen. Dennoch brachte die Staatsanwaltschaft den damals 52-jährigen Bau-Unternehmer 1994 vors Schwurgericht. Doch zum Urteil ist es im Prozess um den "Mord ohne Leiche" nie gekommen.

Als der Angeklagte in der Haft massive Depressionen entwickelte, kam er 1996 nach 135 Prozesstagen frei, der Prozess wurde abgebrochen. Und laut Arztberichten waren die Depressionen so dauerhaft, dass an einen erneuten Prozess nicht zu denken war. Endgültig eingestellt wurde das Mordverfahren Anfang 2002. Der Fernsehbeitrag im "Kriminalmuseum" soll voraussichtlich in der ersten April-Woche gesendet werden.

(RP)
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