Weihnachtsbaum-Versteigerung Der Förster und seine Lieblingstanne

Düsseldorf · Er ist schon ein seltsames Exemplar, dieser Weihnachtsbaum mit den beiden Spitzen. Schief gewachsen ist er auch. "Aber ich häng' an dem Ding", sagt Forstverwalter Dankwart von Dörnberg, der momentan auf dem Gutshof von Schloss Garath Tannenbäume verkauft. Mittendrin, sozusagen als Blickfang: seine Lieblingstanne. Die steht auf der Koppel als Solitär, und jeder, der einen Baum kaufen will, muss an dem Edelstück vorbei.

 Dankwart von Dörnberg präsentiert stolz seine Lieblingstanne, die er jetzt verkaufen würde - für einen guten Zweck.

Dankwart von Dörnberg präsentiert stolz seine Lieblingstanne, die er jetzt verkaufen würde - für einen guten Zweck.

Foto: Birgit Wanninger

Er ist schon ein seltsames Exemplar, dieser Weihnachtsbaum mit den beiden Spitzen. Schief gewachsen ist er auch. "Aber ich häng' an dem Ding", sagt Forstverwalter Dankwart von Dörnberg, der momentan auf dem Gutshof von Schloss Garath Tannenbäume verkauft. Mittendrin, sozusagen als Blickfang: seine Lieblingstanne. Die steht auf der Koppel als Solitär, und jeder, der einen Baum kaufen will, muss an dem Edelstück vorbei.

Edel deshalb, weil der Baum inzwischen einen güldenen Anstrich bekommen hat. Die Tanne hat wieder mal überwintert. Vor vier Jahren diente sie als Weihnachtsbaum der Familie von Dörnberg. Und der Förster konnte danach das Exemplar mit Doppeltrieb einfach nicht wegschmeißen. "Damit die Nadeln nicht abfallen, habe ich den Baum besprüht und mit Ölfarbe bemalt", sagt er. Die etwas klein und krumm geratene Nordmanntanne wäre ohne Sprüh- und Ölfarbe sicherlich nicht so schön anzusehen. Doch mit ihren Farbakzenten ist sie ein Hingucker. Das Tännchen überlebt inzwischen im vierten Jahr. "Und sie nadelt nicht", sagt von Dörnberg, der auch im Sommer seine Freude an dem Bäumchen hatte.

 Auch Farbreste aus den vergangenen Jahren sind noch zu sehen.

Auch Farbreste aus den vergangenen Jahren sind noch zu sehen.

Foto: wanninger

Beim vergangenen Fest war die Tanne schwarz angesprüht. Ein Graffito-Baum sozusagen. Und sie stand an derselben Stelle wie jetzt. Statt der goldenen Herzen hatte sie nur ein Preisschild, auf dem stand 1999 Euro. Eine Summe, die der Gutsverwalter festgelegt hatte, um zu zeigen, dass der Baum unverkäuflich ist. Dennoch kam ein Interessent und wollte die Tanne haben - allerdings zum halben Preis, weil auch der Mann aus dem Düsseldorfer Norden sie als Kunst betrachtete.

Vergangenes Jahr ließ von Dörnberg nicht mit sich verhandeln. In diesem Jahr ist das anders: 500 Euro kostest die einzigartige Tanne mit der Doppelspitze, 550 Euro inklusive der goldenen Herzen. Das Geld will der Förster natürlich nicht behalten, sondern spenden. Der Erlös soll an das Garather Hospiz gehen.

Wer Interesse hat, kann am Gutshof vorbeischauen. Denn dort läuft auch heute und morgen der Weihnachtsbaumverkauf. Morgen können die Kunden sogar ihr eigenes Bäumchen schlagen. Das muss von Dörnberg auch, sollte die doppelspitzige Tanne dann doch noch den Besitzer wechseln. Birgit Wanninger

(RP)
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