Danyal Alaybeyoglu Deutschland muss Bildungsrepublik werden

Düsseldorf · Gut 2400 junge Düsseldorfer lernen im RP-Projekt "Schüler lesen Zeitung" das Medium Tageszeitung im Unterricht kennen. Die Vodafone Stiftung engagiert sich dabei als Partner.

Warum unterstützt die Vodafone Stiftung "Schüler lesen Zeitung"?

Alaybeyoglu Die Vodafone Stiftung Deutschland legt einen Fokus auf die Themen Bildung, Integration und sozialer Aufstieg. Die Kooperation mit "Schüler lesen Zeitung" passt hervorragen dazu. Damit wollen wir jungen Menschen ein Bewusstsein für soziales Engagement eröffnen und ihnen die Chance geben, mehr über die Programme der Stiftung, wie zum Beispiel den Kulturwettbewerb "Düsseldorf ist ARTig" oder das Buddy-Programm zu erfahren, bei dem Schüler als Paten und Streitschlichter für ihre Mitschüler agieren. Indem die Schüler recherchieren und Interviews zu diesen Programmen führen, erfahren sie, was es bedeutet, sich sozial oder kreativ zu engagieren.

Wen würden Sie gerne interviewen, wenn Sie als Reporter bei "Schüler lesen Zeitung mitmachen würden? Was wäre Ihr Lieblingsthema?

Alaybeyoglu Prinzipiell begeistern mich die Themen Bildung und Bildungsgerechtigkeit, mit denen wir ja auch in der Stiftung zu tun haben, schon sehr. Ich glaube, dass Bildung eins der zentralen, wenn nicht sogar das zentrale Thema der Zukunft ist und gerade wir in Deutschland haben bei Fragen der Bildungsgerechtigkeit noch Nachholbedarf. Als Reporter bei "Schüler lesen Zeitung" gäbe es für mich Tausende von interessanten Persönlichkeiten, die ich gerne einmal interviewen würde. Ganz vorne mit dabei wäre Bill Gates. Er hat mit Microsoft nicht nur unser aller Leben verändert, sondern leistet mit der "Bill and Melinda Gates Foundation" auch visionäre Stiftungsarbeit.

Welche anderen Schwerpunkte hat die Arbeit der Vodafone Stiftung sonst noch?

Alaybeyoglu Wir beschäftigen uns auch mit der Frage, wie es gelingen kann, dass alle Menschen faire Aufstiegschancen haben, egal, aus welchem Elternhaus sie kommen. In Deutschland ist Bildungserfolg immer noch stark von der Herkunft abhängig. Eng damit verbunden ist die Frage nach erfolgreicher Integration, ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit. Menschen mit Migrationsgeschichte verlassen häufiger die Schule ohne Abschluss und absolvieren deutlich seltener ein Hochschulstudium, das müssen wir ändern. Hier versuchen wir mit unseren Programmen zu helfen.

Ein Beispiel?

Alaybeyoglu Zum Beispiel mit dem Stipendien-Programm "Vodafone-Chancen", das jungen Menschen mit Migrationsgeschichte ein Studium an einer der Top-Universitäten ermöglicht. Eine weitere Aufgabe ist die Unterstützung von Eltern mit Migrationsgeschichte, denn Eltern spielen für den Bildungserfolg ihrer Kinder eine entscheidende Rolle.

Warum ist der Stiftung Bildungsarbeit so wichtig?

Alaybeyoglu Im Interesse gesellschaftlicher Stabilität können wir es uns nicht länger erlauben, Talente brachliegen zu lassen. Unser Rohstoff in Deutschland ist Wissen. Wir müssen stärker in Bildungschancen investieren und die vielen unentdeckten Talente fördern. Als bildungspolitische Denkfabrik wollen wir über Studien und Politikempfehlungen Diskurse anstoßen, soziale Innovationen fördern sowie Denker und Entscheider aus Politik, Wissenschaft, Medien und Stiftungen ins Gespräch bringen. Es muss gelingen, Deutschland zur Bildungsrepublik zu machen, um für die Zukunft gewappnet zu sein.

HOLGER HINTZEN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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