Düsseldorf Dezernent verteidigt Keim-Kontrollen

Düsseldorf · Stadt ist mit Umgang der Kaiserswerther Klinik mit dem VRE-Keim zufrieden.

Düsseldorf: Dezernent verteidigt Keim-Kontrollen
Foto: Schaller,Bernd (bs)

Die Fälle von VRE-Infektionen am Florence-Nightingale-Krankenhaus in Kaiserswerth haben sich nicht wiederholt. Auf der Kinderintensivstation ist seit Ende März kein neuer Patient positiv auf den gefährlichen Krankenhaus-Keim getestet worden. Deshalb ist der Ausbruch dort nun für beendet erklärt worden, wie aus einer Antwort des Beigeordneten Andreas Meyer-Falcke auf eine Anfrage des Ausschusses für Gesundheit und Soziales hervorgeht.

Die Klinik habe die Behörde "sehr früh" informiert, nachdem die Infektionen festgestellt worden waren, sagte Klaus Göbels vom Gesundheitsamt in der gestrigen Sitzung. Generell zeigten sich die Kliniken sehr kooperativ, wenn Keime auftreten. "Ich habe nicht das Gefühl, dass die Krankenhäuser blocken", sagte er. Schließlich sei es für sie auch von finanzieller Bedeutung, das Risiko eines Keim-Befalls zu minimieren.

Dafür sei auch erforderlich, dass die jeweiligen Schichten in den Kliniken mit hinreichend Personal abgedeckt seien. "Sonst sind die Leute überfordert und können eventuell die Hygienevorschriften nicht immer einhalten", so Göbels. Auch müssten Antibiotika vernünftig eingesetzt werden, um Keime aus Kliniken fernzuhalten. Dies müsse zwar vom Gesundheitsamt überwacht werden, sei in der Praxis allerdings schwer umsetzbar.

In diesem Jahr haben sich bis einschließlich März 347 Menschen in Kliniken mit einem Keim angesteckt. Zum Vergleich: 2014 lag die Zahl solcher Infektionen bei 202, 2013 bei 380. Der Grund für die hohen Werte sei aber nicht maßgeblich auf eine Hygiene-Verschlechterung zurückzuführen. Vielmehr habe der Bundesgesetzgeber das Infektionsschutzgesetz geändert. Daher würden mehr Fälle gemeldet, womit sie dann in die Statistik gelangten.

Sobald in einem Krankenhaus eine Infektion mit einem multiresistenten Keim auftritt, ist dieses verpflichtet, das Gesundheitsamt zu informieren. Dieses begleitet dann die notwendigen Sofortmaßnahmen, die die betroffene Klinik durchzuführen hat. Im ärgsten Fall kann es auch zu einer vorübergehenden Schließung des Krankenhauses kommen. Die Verwaltung ist mit den jetzigen Mechanismen zufrieden, wie aus einer Informationsvorlage des Beigeordneten Andreas Meyer-Falcke an den Ausschuss hervorgeht. "Die in der Vergangenheit gewonnenen Erfahrungen zeigen, dass sich die Kombination aus intensiver Infektionsprävention und engmaschiger Begleitung der Kliniken durch das Gesundheitsamt bewährt hat", heißt es dort.

Zu dieser Prävention gibt es derzeit auch eine Wanderausstellung zum Thema Hygiene in den Düsseldorfer Krankenhäusern. Diese wurde vom Land NRW initiiert und steht unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

(RP)
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