Düsseldorf Die CDU hängt vor der Stichwahl durch

Düsseldorf · Die SPD hat direkt nach dem Wahlabend mit der neuen Kampagne losgelegt: Auftritte mit Ministerpräsidentin Kraft gehören dazu. Die CDU hat noch keine konkreten Pläne, will sich auf die letzte Woche vor der Stichwahl konzentrieren.

 Zerknirscht: Düsseldorfs OB Dirk Elbers (rechts), Kanzlerin Angela Merkel und Armin Lascchet (Chef der NRW-CDU).

Zerknirscht: Düsseldorfs OB Dirk Elbers (rechts), Kanzlerin Angela Merkel und Armin Lascchet (Chef der NRW-CDU).

Foto: Schaller,Bernd

Die Stichwahl in der Landeshauptstadt ist bei der SPD Chefinnensache: Das machte der spontane Kurzbesuch von Ministerpräsidentin und Landeschefin Hannelore Kraft bei der Nach-Wahl-Party des OB-Kandidaten der SPD, Thomas Geisel, auf einem Rheinschiff noch mal klar. Vor der Stichwahl am 15. Juni wird der SPD-Mann mindestens einen weiteren Auftritt mit Kraft haben. Der eine oder andere Landesminister wird sicherlich auch noch für den wahlkämpfenden Parteifreund trommeln. Die Kampagne für den neuen Wahlkampf - aktuelle, auf den Kandidaten zugeschnittene Plakate eingeschlossen - war gut vorbereitet.

Die Strategie der CDU für Amtsinhaber Dirk Elbers sieht anders aus. Für die Stichwahl gibt es vorerst keine Plakate, nur Hinweise, die auf die OB-Wahlmotive geklebt werden. Über Auftritte von prominenten Parteifreunden wurde noch nicht verhandelt. "Wir haben an einen Wahlsieg geglaubt, deshalb gab es für uns keinen Anlass, das vorzubereiten", sagt Thomas Jarzombek, Chef der Düsseldorfer CDU. Ein weiterer Besuch von Kanzlerin und Bundesparteichefin Angela Merkel ist offenbar nicht geplant: "Aktuell keine Planungen", heißt es aus dem Berliner Adenauer-Haus.

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Foto: dpa/Bodo Schackow

Jarzombek, der als Bundestagsabgeordneter seine Kontakte zu prominenten Parteifreunden spielen lassen will, sieht dafür auch keine Notwendigkeit: "Die Kanzlerin war zum richtigen Zeitpunkt da, hat den OB mehrfach gelobt." Jarzombek glaubt nicht, dass Prominente in den drei Wochen wirklich helfen können: "Was jetzt zählt, ist, auf die Leute zuzugehen." Das werde Dirk Elbers machen, am Wochenende stehe eine Tour entlang der CDU-Infostände in der ganzen Stadt auf dem Programm. Man werde sich vor allem auf die letzte Woche vor der Stichwahl konzentrieren, sagt der Parteichef.

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Hinzu kommen die dienstlichen Termine eines Oberbürgermeisters. Dazu gehört die große Veranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der deutsch-japanischen Gesellschaft am Freitag im Rathaus. Für Verwunderung sorgte aber, dass sich Elbers einen dienstlichen Termin entgehen ließ: Beim Ärztetag, der nach 38 Jahren erstmals wieder in Düsseldorf stattfand und bei dem auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe war, ließ Elbers dem städtischen Gesundheitsdezernenten den Vortritt.

Mit Unterstützung von Armin Laschet, Chef der NRW-CDU, kann Elbers rechnen: Der Landesvorsitzende habe allen Stichwahl-Kandidaten das Angebot gemacht, vor Ort zu helfen, so eine Sprecherin. Das gelte "auch ganz besonders für die Landeshauptstadt".

(RP)
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