Feinstaub Die Düsseldorfer Luft wird besser

Düsseldorf · Die Zahl der Tage, an denen die Grenzwerte für Feinstaub überschritten werden, ist in der Landeshauptstadt rückläufig. Die Maßnahmen von Stadt und Land wirken. Problematisch bleiben aber die Werte für Stickoxide.

 An der Corneliusstraße in Friedrichstadt steht eine der Luftmessstationen des Landesumweltamtes.

An der Corneliusstraße in Friedrichstadt steht eine der Luftmessstationen des Landesumweltamtes.

Foto: Andreas Endermann

Die Umweltzone hat doch einen Sinn. Das zeigen die jüngsten Werte von den Luftmessstationen an der Cornelius- und der Dorotheenstraße, die unter anderem die Feinstaub-Belastung erfassen. Danach liegt die Zahl der Tage, an denen der zulässige Höchstwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten wurde, bis zum 30. September bei 14 an der Cornelius- und bei zwölf an der Dorotheenstraße. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 27 beziehungsweise 23 Tage an den beiden Standorten. "Die Luft in Düsseldorf ist besser geworden", sagt Inge Bantz vom Umweltamt. "Aber sie ist noch nicht gut genug."

Zu den Schritten, die diese positive Tendenz bewirkt haben, zählt Bantz ausdrücklich die Umweltzone. Sie besteht seit 2009, wurde Anfang 2013 vergrößert und im Juli dieses Jahres insofern verschärft, als nun noch Fahrzeuge mit grüner Schadstoff-Plakette in die Zone fahren dürfen. "Von dieser Verschärfung im Sommer erwarten wir uns weitere Verbesserungen", sagt Bantz. Vor Einführung der Umweltzone lag die Zahl der Tage mit überschrittenem Grenzwert allein an der Dorotheenstraße bei mehr als 40 Tagen.

Neben der Umweltzone enthält der Luftreinhalteplan zwei weitere große Bausteine. Sie betreffen den Straßenverkehr und die Schifffahrt. Um die Emissionen der Autos und Lkw zu reduzieren, hat die Stadt unter anderem ein Verkehrsleitkonzept entwickelt, um die Stauzeiten zu verringern, und eine Lkw-Routenführung geschaffen, mit dem mindestens Umwege der Laster vermieden werden sollen.

Die Binnenschifffahrt zählt zu den größten Verursachern der Luftverschmutzung, weil die Frachter und Fahrgastschiffe auf dem Rhein meist mit Dieselmotoren ohne Filtertechnik betrieben werden. Bis zu zehn Prozent des in Düsseldorf festgestellten Feinstaubs ist darauf zurückzuführen. Abhilfe würde durch Stromanschlüsse an den Liegeplätzen geschaffen, weil dann die Generatoren für die Eigenversorgung abgeschaltet werden können. Der Umweltausschuss hat die Planung für eine solche Versorgung vom Land vor drei Jahren beschlossen, seitdem ist aber nichts mehr passiert. Im Kooperationsvertrag der Ampel steht das Thema nun wieder, Grünen-Fraktionssprecher Norbert Czerwinski kündigte eine entspreche Initiative in naher Zukunft an. Diese soll dann auch parkende Flugzeuge umfassen.

Unabhängig davon steht noch bessere Luft in den kommenden Jahren zu erwarten. Die Zahl der Baustellen, die an sich und durch den Schwerlastverkehr für Feinstaub sorgen, wird geringer. Zugleich bringt die Eröffnung der neuen U-Bahn-Linie die Hoffnung mit sich, dass mehr Autofahrer und Pendler auf den Nahverkehr umsteigen und die Emissionen dadurch sinken.

Sorge bereiten weiterhin die Stickoxid-Werte. An beiden Messstellen ist der zulässige Wert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten. An der Corneliusstraße lag er im vergangenen Jahr bei 61 Mikrogramm, an der Doro-theenstraße waren es 45 Mikrogramm. "Mit den bisher vereinbarten Maßnahmen wird das Ziel voraussichtlich nicht zu erreichen sein", sagt Inge Bantz. Die Fahrzeughersteller müssten schneller ihre Vorgaben erfüllen, schadstoffärmere Motoren bauen - und verkaufen.

(RP)
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