Interview mit David Achenbach "Die Kunst ist mein Projekt fürs Leben"

Sie haben BWL studiert, sind nun als Kunstberater tätig. Wie passt das zusammen?

 Kunstberater David Achenbach will seine künstlerischen Entdeckungen mit der Öffentlichkeit teilen.

Kunstberater David Achenbach will seine künstlerischen Entdeckungen mit der Öffentlichkeit teilen.

Foto: Andreas Bretz

Sie haben BWL studiert, sind nun als Kunstberater tätig. Wie passt das zusammen?

Achenbach Auch im Kunstmarkt ist es wichtig, sich mit Zahlen auszukennen. Außerdem gehören zum BWL-Studium Recherche und Analyse. Zusätzlich habe ich am Sotheby's Institute of Art in London studiert. Diese Erfahrungen fließen in mein eigenes Unternehmen "State of the Art — International Art Advisory", das ich im vergangenen Herbst mit Stefan Horsthemke gegründet habe, ein.

Sie hätten sicher auch für Ihren Vater arbeiten können.

achenbach Mein Vater war stets mein Vorbild und Mentor. Er hat mich schon früh mit in Ateliers und Museen genommen und mir so einen Zugang zur Welt der Kunst eröffnet. Aber ich wollte mich nicht ins gemachte Nest setzen, sondern etwas Eigenständiges tun. Dazu gehört auch diese Ausstellung.

Wie ist diese zustande gekommen?

Achenbach Ich habe mit sehr vielen jungen Unternehmern zu tun, die sich für junge internationale künstlerische Positionen interessieren. Entsprechend suche und entdecke ich Künstler. Daraus ist der Wunsch entstanden, meine Entdeckungen nicht nur mit den Unternehmen, sondern auch mit der Öffentlichkeit zu teilen — zumal es gerade im Rheinland sehr viele Menschen gibt, die sich für Kunst interessieren.

Was für Künstler präsentieren Sie?

Achenbach In der ersten Gruppenausstellung — ich möchte unter dem Namen "David Achenbach Projects" zwei bis drei pro Jahr realisieren — stellen sieben Künstler aus vier Ländern aus. Es handelt sich um Künstler aus den USA, Puerto Rico, Großbritannien und Absolventen der Düsseldorfer Kunstakademie, einer der besten weltweit.

Nach welchen Kriterien haben Sie die Künstler ausgewählt?

Achenbach In meiner täglichen Arbeit tausche ich mich intensiv mit wegweisenden Kuratoren über Künstler aus, wir diskutieren über Inhalte und Qualität der Werke. Einen Teil dieser Künstler präsentiere ich in dieser Ausstellung.

Warum stellen Sie in einer Lagerhalle im Heerdter Industriegebiet aus?

Achenbach Es handelt sich um einen von Kunst unberührten Fleck, der Industrie-Charme verbreitet, einfach ein besonderer Ort mit sehr viel Charakter.

Was hat es mit dem Ausstellungstitel "I May Be Wrong But I Think You Are Beautiful" auf sich?

Achenbach Ich finde, man kann nicht definieren, was Schönheit ist, auch nicht in der Kunst. Deshalb kann ich keinem vorschreiben, was er als schön empfinden soll, sondern nur zeigen, was mir gefällt. Außerdem habe ich diesen Titel gewählt, weil mich alle Werke, die zu sehen sind, persönlich berühren.

Was bedeutet Kunst für Sie?

Achenbach Kunst ist für mich Erholung und Freude zugleich. Oder anders: Kunst ist mein Projekt fürs Leben.

DAS INTERVIEW FÜHRTE DENIZ KARIUS

(RP)
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