Kommentar Die Macht der Symbole

Als Ökonom weiß Thomas Geisel natürlich, wie wenig Geld er einspart, wenn er statt der S- eine E-Klasse fährt. Darum geht es dem Mann auch gar nicht. Er hat offenbar seinen Vorgänger (und Gegner im Wahlkampf) sehr genau studiert und dem Volk aufs Maul geschaut.

Dabei dürfte ihm schnell klar geworden sein, wie wenig es die Menschen mögen, wenn der von ihnen gewählte Rathaus-Chef den Eindruck erweckt, er hebe ab und umgebe sich allzu gern mit Luxus und Komfort. Das strafen sie ab, egal, ob es den Tatsachen entspricht oder nicht. Es geht rein um den äußeren Anschein, um Symbole halt - und die sollten volksnah wirken. Geisel praktiziert das gerade. Dass er selbst zur Amtseinführung mit dem Fahrrad kam, ist ein klares Zeichen, es signalisiert bodenständige Bescheidenheit. Um überzeugend zu bleiben, muss er dies dann aber auch dauerhaft umsetzen. Hans Onkelbach

(RP)
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