Düsseldorf Die Meinungen der Parteien zum Thema Wohnungspolitik

Düsseldorf · Die Meinungen zum Thema Wohnungsbau in Düsseldorf gehen auseinander. Das zeigen die Wahlprogramme der großen beziehungsweise größeren Parteien in der Stadt. Wir haben die Kernaussagen der Parteien zusammengefasst.

Das sagen die Düsseldorfer Parteien zur Wohnungspolitik
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Foto: endermann


CDU: Verlängerung der Uferpromenade steht im Plan

Die CDU sieht sich als Partei einer modernen Stadtplanung, die an alle Bürger und die Flächen-Kooperation mit der Region denkt. "Mit dem Kö-Bogen und der Wehrhahn-Linie schaffen wir einen neuen liebenswerten und lebendigen Stadtkern", heißt es im Programm, gleichzeitig wird betont, dass im gesamten Stadtgebiet Straßen, Plätze, Straßenbahn- und Stadtbahnverbindungen sowie Fahrradwege modernisiert werden. Die Neugestaltung und Sanierung von Stadtteilzentren und von Plätzen soll vorangetrieben werden. Projekte u.a.: Oberbilker Markt, Schillerplatz, Nebenzentrum Garath-Nordwest und der Dreherpark in Gerresheim.

Die CDU will die Verlängerung der Rheinuferpromenade und den Bahnhofsvorplatz umbauen, ebenso den Bertha-von-Suttner-Platz. Gewerbliche oder industrielle Brachen sollen wie beim ehemaligen Derendorfer Güterbahnhof neu genutzt, mehr Büros in Wohnungen umgewandelt, große Innenhöfe bebaut, Baulücken geschlossen und Gebäude aufgestockt werden.


SPD: Mehr Rechte und mehr Geld für die Stadtteile

Die Düsseldorfer SPD redet die Entwicklung der Stadt nicht schlecht, aber sie will neue Akzente setzen. Einer der letzten Sätze des Wahlprogrammes lautet: "Es gilt, das Gleichgewicht zwischen Zentrum und Peripherie, zwischen der Innenstadt und den Stadtteilen wieder herzustellen." Das erste Kapitel ist deswegen überschrieben mit der Forderung: "Jetzt sind die Stadtteile dran!" Dafür sollen die Mitwirkungsrechte der Bezirksvertretungen gestärkt, die Angebote der Stadt dezentral auf die Stadtteile hin entwickelt werden, zudem ist an Stadtteilforen und -fonds sowie mobile Bürgerbüros gedacht. Jeder Stadtteil soll sein Zentrum haben, auch zum Einkaufen, die Beleuchtung hell und umweltfreundlich sein. Zudem möchten die Sozialdemokraten "Ansätze zur modellhaften Entwicklung autoarmer Wohnquartiere forcieren", Frei-und Grünflächen ausbauen und eine stärkere Durchgrünung der Quartiere unterstützen. Mit der Region soll ein gemeinsamer Flächennutzungsplan erstellt werden.

FDP: Masterplan soll für Regierungsviertel sorgen

Das sind die Bauprojekte  2014 für  Düsseldorf
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Foto: Kopernikus-W GmbH

Die FDP hat klare Positionen zur Stadtplanung. Sie wendet sich gegen Zersiedelung und will die stadtteiltypische Bebauung in Düsseldorf erhalten. Weitere Neubauquartiere mit Wohnen und Arbeiten seien zu entwickeln. Im Norden und Osten möchten die Liberalen die "ungezügelte Bebauung" durch Bebauungspläne verhindern. Die Entwicklung der City schreibt sich die FDP auf die Fahnen und visiert weitere Vorhaben an: die Verlängerung der Rheinufer- als Museums-Promenade, für den Bahnhofsvorplatz soll es einen neuen Planungswettbewerb und für die Schaffung eines Regierungsviertels einen Masterplan geben. Der könnte sogar dazu führen, dass Regierungsgebäude unter der Kniebrücke errichtet werden. Bei der Vollendung des Medienhafens denken die Liberalen an weitere Brücken für Fußgänger. Die Plätze in den Stadtteilen sollen aufgewertet und Einkaufsstraßen mit den Anliegern weiterentwickelt werden. In den vergangenen Jahren seien mehr als 300 Millionen Euro in die Stadtteile gesteckt worden.

Grüne: Eine Planungsbox informiert über alle Maßnahmen

Den Grünen ist Beteiligung der Bürgerschaft an Planungsprozessen wichtig. Sie fordern Verfahren, die auf den jeweiligen Fall abgestimmt werden — von der Nachbarschaftsumfrage zur Spielplatzgestaltung bis zum stadtweiten Planungsworkshop. Eine dauerhafte "Planungsbox" für alle Maßnahmen soll für Transparenz sorgen. Vor allem die Wohnquartiere sollen offen für Jedermann sein und gemeinsam gestaltet werden. Grundsätzliche Verbote und weitere Privatisierungen öffentlicher Flächen lehnt die Partei ab. Mehr öffentliche Toiletten seien wünschenswert. Das Lokalklima und mehr Grün, neue Baumstandorte ("tausend neue Bäume") sowie die gemeinsame Stadtraumgestaltung im Rahmen des "Urban Gardening" werden angestrebt. Die Schaffung von Gemeinschaftsgärten, unter anderem auf Brachflächen, ist ein Ziel der Grünen. Freie werdende Industrie- und Gewerbeflächen gelten als Reserve; werden sie nicht mehr benötigt, können sie im Rahmen eines regionalen Flächenkonzepts überplant werden.
Die Linke: Lebensqualität in der ganzen Stadt als Ziel

Die Innenstadt darf in den Augen der Linken nicht Maß der Dinge sein. Die Partei legt den Fokus auf die Stadtteile: "Düsseldorf gliedert sich in 50 Stadtteile, die wiederum in zehn Stadtbezirke aufgeteilt sind. In der Innenstadt leben ca. fünf Prozent der Düsseldorfer Bevölkerung." Die Partei wendet sich dagegen, dass "in diesem Teil der Stadt mehr als die Hälfte aller Investitionen" getätigt wird.

So sei eine halbe Milliarde Euro für den Kö-Bogen einkalkuliert. Demgegenüber warteten die Gara-ther bereits lange auf den Umbau des Nebenzentrums Nordwest. Ähnlich der Gegensatz zwischen den Haltestellen der Wehrhahnlinie mit "millionenschwere Kulturprogrammen" und der Eller Aue, "wo die Bewohner seit Jahren auf ein Wartehäuschen an ihrer Bushaltestelle" warten. Die "Lebensqualität in allen Stadtteilen" bemisst die Linke u.a. an Jugendfreizeitstätten flächendeckend und einem Angebot vom unfallsicheren Spielplatz bis zu Stadtbibliotheken mit längeren Öffnungszeiten".

(ape)
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