Meinungen zur Kulturstadt Düsseldorf "Die Stadt darf die freie Szene nicht als Kostenfaktor sehen"
Düsseldorf · Die Ampelkoalition unter Thomas Geisel hat die Zuschüsse für die freie Tanz- und Theaterszene erhöht. Gut so! Als Intendantin des Tanzhaus NRW freue ich mich für die freie Szene, noch viel mehr freue ich mich über das kulturpolitische Signal, das von der Entscheidung ausgeht:
die Bereitschaft, sich für einen zeitgemäßeren Kulturbegriff zu engagieren, der die alten, hierzulande immer noch bestehenden Oppositionen von Hochkultur vs. Subkultur, Institutionen vs. freie Szene, lokal vs. international neu bewertet und definiert.
Die freie Szene hat sich längst aus dem Nischendasein im Schatten der großen bürgerlich-etablierten Institutionen herausentwickelt und ist geprägt von verschiedensten Produktions- und Organisationsformen. Düsseldorf beheimatet freie Träger wie das Tanzhaus NRW oder das FFT und Künstler, die ihre Produktionen weltweit zeigen und mit einem Netzwerk nationaler und internationaler Koproduzenten entwickeln und finanzieren.
Die Herausforderung für die Zukunft wird sein, diese vielgestaltige Szene nicht nur als Kostenfaktor im interkommunalen Wettbewerb, sondern als Produktivitätsfaktor für eine lebendige zukunftsweisende Kunstpraxis zu begreifen! Dafür gilt es die Bedingungen zu schaffen.
Damit das Tanzhaus weiterhin als lebendiger Ort und internationales Modell für die Vermittlung von Tanz als Bühnenkunst und Lebensform nachhaltig Impulse setzen kann, müssen auch die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden. Der durch die Politik in Aussicht gestellte Anbau muss realisiert werden! Auch deshalb, weil die Offenheit für Neues und somit die Zuku
Bettina Masuch ist Intendantin des Tanzhaus NRW.
