Düsseldorf Die Zeit wird knapp für den Heine-Preis

Düsseldorf · Am Geburtstag des Dichters ehrt die Stadt alle zwei Jahre am 13. Dezember eine Persönlichkeit. Jury steht noch nicht fest.

Der Heine-Preis ist eine der höchst dotierten Auszeichnungen der Republik. Doch die diesjährige Verleihung hängt davon ab, ob rechtzeitig eine Jury gebildet wird. "Spätestens im September muss das im Stadtrat beschlossen werden", sagt Kulturdezernent Hans-Georg Lohe. Denn die Preisverleihung findet stets im Dezember statt, möglichst am 13., dem Geburtstag Heinrich Heines. Alle zwei Jahre zeichnet die Stadt zu Ehren ihres "großen Sohnes" eine Persönlichkeit aus, die sich im Sinne Heines für Grundrechte, Völkerverständigung, sozialen oder politischen Fortschritt einsetzt. Der Preisträger erhält 50 000 Euro, die Liste der bisher Geehrten ist prominent: Jürgen Habermas, Amos Oz, Elfriede Jelinek, Robert Gernhardt sind nur einige der Namen.

Dieses Jahr wird die Auszeichnung turnusgemäß wieder vergeben. Doch die Zeit ist knapp. Denn die Jury muss neu gewählt werden vom Stadtrat, der am 18. September tagt. Das Problem sind nicht etwa die fünf politischen Vertreter, die jede im Kulturausschuss stimmberechtigte Fraktion nach der Kommunalwahl neu entsendet. In Zeitnot könnte das gesamte Vorhaben geraten, weil drei der insgesamt fünf Fachjuroren ausscheiden und adäquater Ersatz gefunden werden muss. Nicht mehr dabei sind die Literaturprofessorin Birgit Lermen, der Historiker Julius H. Schoeps und Heine-Experte Gerhard Höhn.

"Wir haben einige potenzielle Juroren im Blick, konnten aber noch nicht mit allen abschließend sprechen", sagt Friedrich Conzen, Vorsitzender des Kulturausschusses. Er ist zuversichtlich, dass alles klappt. "Ich bin besorgt, weil das sehr knapp wird und wir mit allen 15 Juroren einen Termin finden müssen", sagt Susanne Schwabach-Albrecht, Vorsitzende des Düsseldorfer Geschichtsvereins (mit Dissertation über Literaturpreise) und seit 2008 für die CDU in der Jury.

Außer fünf Politikern und fünf Fachjuroren gehören dem Preisgericht Oberbürgermeister und Kulturdezernent, die Leitung des ausrichtenden Heine-Instituts und ein Entsandter der Heine-Uni an. Die Jury tagt einmal, in dieser Sitzung wird aus Vorschlägen ausgewählt und der Preisträger informiert.

(RP)
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