Düsseldorf Diebes-Selfie überführt Einbrecherbande

Düsseldorf · Eitelkeit brachte Ende 2014 fünf mutmaßliche Mitglieder einer Einbrecherbande zu Fall, die innerhalb nur eines Jahres mindestens 20 Wohnungen, Häuser und Geschäfte in und um Düsseldorf geknackt hatte. Die Gesamtbeute des Quintetts wird laut Anklage auf mindestens eine halbe Million Euro geschätzt. Möglich wurde der gestern gestartete Landgerichtsprozess gegen die fünf Männer (27 bis 44 Jahre alt) nur wegen eines verräterischen Fotos. Einen Tag nach einem besonders erfolgreichen Diebeszug in einem Einfamilienhaus in Ratingen hatte einer der jetzt angeklagten Männer in der Wohnung eines Komplizen für ein Angeber-Foto mit 30.000 Euro Bargeld in großen Scheinen posiert.

Als die Polizei diese im Internet präsentierte Beute-Aufnahme entdeckte, führte die Spur zu einem 35-jährigen Mieter einer Wohnung in Oberbilk. Er gilt jetzt im Prozess als der Rädelsführer der Einbrecherbande. Unter seiner Regie und nach strenger Rollenaufteilung zwischen "Fahrern", "Arbeitern", "Schmierestehern" und "Zeugwart für Autos und Werkzeuge" soll die Truppe reihenweise Tankstellen im Umland geknackt haben, aber auch eine Bäckerei an der Nordstraße, ein Ladenlokal für Tanzbedarf sowie ein Bistro an der Heerstraße. Fanden die Täter weder Geld, noch Schmuck oder einen Tresor, packten sie notfalls auch stangenweise Zigaretten ein. In einem Ratinger Objekt hatte die Bande laut Anklage einen Tresor mit 82.000 Euro sowie Schmuck für 120.000 Euro erbeutet. Ein Angeklagter hat die Vorwürfe bereits gestanden. Für den Prozess sind noch weitere zwölf Termine bis Dezember vorgesehen.

(wuk)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort