Modernisierung Diese Haltestellen werden barrierefrei

Düsseldorf · Stadt und Rheinbahn investieren weiter in die Modernisierung von Stationen. Das Linksrheinische und die Zulaufstrecken der Wehrhahn-Linie stehen aktuell im Mittelpunkt.

 An der Haltestelle "Löricker Straße" wird aktuell ein neuer Hochbahnsteig errichtet.

An der Haltestelle "Löricker Straße" wird aktuell ein neuer Hochbahnsteig errichtet.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Der barrierefreie Ausbau von Haltestellen gehört zu den wichtigsten Projekten, um mehr Fahrgäste für die Rheinbahn zu gewinnen - und um älteren und körperbehinderten Menschen die Fortbewegung in der Stadt zu erleichtern. Das sind die aktuellen Pläne:

Welche U-Bahn-Haltestellen werden als nächstes mit Hochbahnsteigen ausgestattet? Einen Schwerpunkt bildet weiterhin das Linksrheinische, wo unter anderem schon der "Nikolaus-Knopp-Platz" mit einem Hochbahnsteig versehen worden ist - was für die Anwohner eine Großbaustelle bedeutete. Der Begriff "Hochbahnsteig" bedeutet, dass der Einstieg auf die Bahn-Höhe von 95 Zentimetern gebracht wird. Das ermöglicht, dass Fahrgäste einsteigen können, ohne Stufen erklimmen zu müssen. Aktuell ist die "Löricker Straße" (U76) mit einem Umbau an der Reihe, zugleich laufen die Vorbereitungen für den "Luegplatz" (U74/75/76/77), der nicht zuletzt als Rheinkirmes-Haltestelle von Bedeutung ist. 2019 sollen "Aldekerkstraße" und "Heesenstraße" (beide U75) folgen. Darüber hinaus baut die Rheinbahn vor ihrer Haustür: Die Haltestelle "Lierenfeld Betriebshof" erhält auch einen Hochbahnsteig.

Welche Straßenbahn-Haltestellen werden barrierefrei? Die Straßenbahnen sind sogenannte Niederflurbahnen mit einer geringeren Höhe von nur rund 30 Zentimetern. Auch die Fahrzeuge auf den Wehrhahn-Linien (U71/72/73/83) gehören dazu. Mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator ist auch die geringere Stufe eine Hürde. Daher werden auch hier die Bahnhöfe umgebaut. In diesem Jahr fertiggestellt werden "Haeseler Straße" und "Rath S" (beide 701/U71). Neu begonnen werden "Hardenbergstraße" (West, U73), "Schlüterstraße/Arbeitsagentur" (U72/U73/U83, bis 2019) und "Brehmplatz" (U71). Für das kommende Jahr sind vorgesehen: "Lindemannstraße" (Bahnsteig für die 706), "Auf'm Hennekamp" (Haltestelle Witzelstraße, U71/73/83), "Nordstraße" (701/705) und "Dreieck" (701, 705, 707).

Wie weit ist der Ausbau erledigt? Rund die Hälfte der 56 Hochflur-Haltestellen sind barrierefrei umgebaut. Ein Bundesgesetz schreibt vor, dass bis 2022 alle Stationen barrierefrei sein sollen - das wird die NRW-Landeshauptstadt nicht schaffen, sie peilt 2027 an. Die Umbauten sind aufwendig: Die Bahnsteige sind breiter, der gesamte Straßenraum muss neu organisiert werden. Zwischen drei und 5,5 Millionen Euro kostet eine einzige Haltestelle. Land und Bund übernehmen im Schnitt 60 Prozent der Kosten. Zu erledigen sind zudem 214 Straßenbahn- und 607 Bushaltestellen, die alle bis 2030 ausgebaut werden sollen.

Nach welchen Kriterien wird die Reihenfolge festgelegt? Wann eine Haltestelle vorgesehen ist, richtet sich zum einen nach festen Kriterien wie der Zahl der Fahrgäste oder der Nähe zu Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern. Dazu kommen praktische Überlegungen: Wenn eine Straße ohnehin neu gestaltet wird, wird der barrierefreie Bahnhof vorgezogen. Bei den Niederflurbahnsteigen liegt aktuell eine Priorität auf den Zulaufstrecken der Wehrhahn-Linie.

(arl)
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