Corneliusstraße in Düsseldorf Woher das Stickoxid kommt

Düsseldorf · Die Corneliusstraße steht im Mittelpunkt der Diskussion um Diesel-Verbote in Düsseldorf. Denn auf der wichtigen Achse in die Innenstadt steht die maßgebliche Messstelle des Landesumweltamts. Ein Gutachten zeigt, wer für die Schadstoffe verantwortlich ist.

 Die Corneliusstraße in Friedrichstadt gehört zu den wichtigen Verkehrsadern durch die Innenstadt. Aber auch zu den schmutzigsten.

Die Corneliusstraße in Friedrichstadt gehört zu den wichtigen Verkehrsadern durch die Innenstadt. Aber auch zu den schmutzigsten.

Foto: Andreas Endermann

In der bundesweiten Debatte um den Diesel wird die Corneliusstraße auch immer wieder erwähnt, weil sie genau untersucht wurde: Ein Gutachter hat im Auftrag des Stadtrats unter anderem ermittelt, woher genau die zu hohe Belastung kommt. Die Ergebnisse:

Stickoxide sind kein reines Auto-Problem. Sie entstehen auch beim Heizen, durch Schiffsmotoren oder durch Verbrennungsprozesse in der Industrie. In der ganzen Stadt, ob an Hauptstraßen oder auf den Rheinwiesen, gibt es daher eine bestimmte Grundbelastung.

Die Gutachter vom Ingenieur-Büro Lohmeyer haben an einem Tag die Kennzeichen aller Fahrzeuge erfasst und ausgewertet. Das erlaubt viele Schlüsse. Einer davon: Wer den Verkehr in Düsseldorf betrachtet, muss regional denken: Fast 60 Prozent der Autos, die über die Straße fahren, kommen von Auswärts.

Die Pkw sind der Hauptverursacher von Stickoxiden vor Ort. Das Stickoxid-Problem ist dabei vor allem ein Diesel-Problem: Etwas mehr als die Hälfte der gezählten Autos wurde mit Benzin betrieben. Die Diesel sind aber für 57 Prozent des gesamten Ausstoßes verantwortlich - also nicht nur der Pkw -, die Benziner nur für 13 Prozent. Der Großteil von 34 Prozent der gesamten Emissionen entfällt auf Diesel-Pkw mit dem Standard Euro 5.

Der Gutachter zieht daraus den Schluss, dass die Grenzwerte nur erreicht werden können, wenn der Beitrag der Autos um mehr als 60 Prozent reduziert wird - das wäre schnell nur durch ein Fahrverbot zu machen. Allerdings sinkt der Wert auch kontinuierlich durch die technische Entwicklung: Wenn man einfach abwartet, würde die verkehrsbedingte Belastung laut Gutachter bis 2025 um 59 Prozent sinken.

Auch die Rheinbahn trägt ihren Teil zur Luftverschmutzung bei. Das Verkehrsunternehmen hat aber bereits reagiert, die Werte dürften gesunken sein: Das Unternehmen setzt inzwischen neue Modelle, die zumindest den besten Standard Euro 6 erfüllen, auf dieser Straße ein.

Die leichten Nutzfahrzeuge, also etwa die Transporter der Paketdienste und Handwerker oder auch Krankenwagen, machen nur einen überschaubaren Teil des Verkehrs aus, aber viele Sorgen: Wenn sie vom Fahrverbot betroffen wären, drohten erhebliche Folgen.

Lastwagen fahren auf dieser Straße nur vereinzelt. Viele dürfen die Umweltzone nicht befahren - allerdings gibt es regelmäßig Verstöße.

(arl)
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