Düsseldorf Diskussion um eine Auflösung des Theresienhospitals

Düsseldorf · Am 27. März 1945 steht die Frage, ob das Theresienhospital aufgelöst wird, im Mittelpunkt der Debatten. Einer der Ärzte soll nach Lüttringhausen wechseln und dort eine chirurgische Abteilung aufbauen. Es kommt zum Streit zwischen dem Leiter des Hauses und der Schwester Oberin. Die Chronistin schreibt: "Prof. Lönne stellt sich, als ob er von der ganzen Sache nichts wüßte! Schwester Oberin bittet ihn, sich bei der Behörde für uns zu verwenden. Prof. Lönne wird sehr heftig und Schwester Oberin verläßt ohne Ergebnis den Raum."

Am 27. März 1945 steht die Frage, ob das Theresienhospital aufgelöst wird, im Mittelpunkt der Debatten. Einer der Ärzte soll nach Lüttringhausen wechseln und dort eine chirurgische Abteilung aufbauen. Es kommt zum Streit zwischen dem Leiter des Hauses und der Schwester Oberin. Die Chronistin schreibt: "Prof. Lönne stellt sich, als ob er von der ganzen Sache nichts wüßte! Schwester Oberin bittet ihn, sich bei der Behörde für uns zu verwenden. Prof. Lönne wird sehr heftig und Schwester Oberin verläßt ohne Ergebnis den Raum."

Rund 250 000 verbliebene Düsseldorfer bangen in der stark zerstörten Stadt, wie sich die Ereignisse entwickeln. Amerikanische Soldaten kontrollieren das Linksrheinische und belagern Düsseldorf, die Führung der Nationalsozialisten reagiert auf die bevorstehende Niederlage durch gesteigerten Fanatismus. Etliche kriegsmüde deutsche Soldaten, die sich in der Stadt verstecken, werden standrechtlich erschossen. In dieser Lage flieht Oberbürgermeister Carl Haidn, der sich seiner Verantwortung nach der absehbaren Kapitulation nicht stellen will. Die Stadtchronik gibt für seine Flucht die Nacht vom 27. auf den 28. März an, andere Quellen datieren sie auf einen Tag später. Fest steht: Haidn lässt sich von einem Fahrer abholen. Er trägt eine Uniform des Roten Kreuzes. Im Gepäck hat er Weinbrand und Zigaretten, die er wohl eintauschen will. Die Flucht endet in Eisenach, weil der Fahrer zur Polizei geht.

(RP)
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